Grundsätzlich sei es keine Überraschung, dass sich unter der heutigen Kirche noch weitere befinden, weil Kirchen immer am gleichen Standort wiederaufgebaut würden, meinte die Archäologin. "Sensationell ist aber, dass wir dabei auf eine Kirche aus dem fünften oder sechsten Jahrhundert, also aus der frühchristlichen Zeit, gestoßen sind", berichtete Senfter. In Nordtirol wisse man nur von einer Handvoll anderer Gotteshäuser aus dieser Zeit.
Außerdem sei die frühchristliche Kirche in Landeck besonders gut erhalten. "Man kann praktisch den gesamten Grundriss erkennen", sagte Senfter. Neben den alten Mauern haben die Archäologen außerdem Gräber gefunden, die ebenfalls aus dieser Zeit stammen sollen.
Überreste des Stifters entdeckt
Bei einem weiteren Grab sind sich die Archäologen sicher, die Überreste von Oswald von Schrofenstein, dem Stifter der jüngsten Kirche, entdeckt zu haben. "Die Grabbeigaben, ein Schwert und Reitersporen, deuten darauf hin, dass es sich um eine wichtige Persönlichkeit gehandelt hat", erklärte Senfter. Darüber hinaus gebe es schriftliche Hinweise, dass der Stifter in der Kirche begraben wurde. "Alle Indizien, die wir gefunden haben passen nur auf Schrofenstein", fügte die Archäologin hinzu.
Alle Funde sollen nach ihrer Untersuchung wieder zugeschüttet werden. Dies sei laut der Archäologin die beste Möglichkeit, um die alten Mauern und Knochen dauerhaft zu konservieren. In einer Publikation sollen die Forschungsergebnisse schließlich veröffentlicht werden.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.