Häusliche Gewalt

Vorarlberg: Im vergangenen Jahr mehr Wegweisungen

Vorarlberg
23.01.2025 17:25

In Vorarlberg stieg im vergangenen Jahr die Zahl der Annäherungsverbote im Gegensatz zum österreichweiten Trend an. Beim ifs sieht man das als Ergebnis von Sensibilisierung.

Im vergangenen Jahr sprach die Polizei in Vorarlberg insgesamt 540 Betretungs- und Annäherungsverbote aus – das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Zunahme um sieben Prozent und somit nicht dem österreichweiten Trend, denn dieser war im Jahr 2924 rückläufig.

Diese Entwicklung sorgt beim Gewaltschutzzentrum Vorarlberg aber nicht für Sorgenfalten, denn dort wird die Zunahme der Fälle nicht als solche interpretiert, sondern als Ergebnis einer höheren Sensibilisierung. Der Anstieg „unterstreicht die Effektivität der intensiven Präventionsarbeit und die zunehmende Sensibilisierung der Bevölkerung im Bereich des Gewalt- und Opferschutzes.“

Mehr Beratungen als noch im Vorjahr
Aber nicht nur die Zahl der Betretungs- und Annäherungsverbote stieg 2024 an, auch die Zahl jener, die sich beim Gewaltschutzzentrum beraten ließen, wuchs. „Im vergangenen Jahr haben 1110 Betroffene unser Beratungsangebot in Anspruch genommen – das sind 67 Personen mehr als im Vorjahr“, berichtet Angelika Wehinger, die Leiterin des Gewaltschutzzentrums.

Auch in diesem Fall geht die Expertin nicht von einer tatsächlichen Zunahme der Fälle von Gewalt aus: „Dieser Anstieg bedeutet nicht, dass häusliche Gewalt und Stalking zunehmen, sondern verdeutlicht den Erfolg der intensiven Präventionsarbeit. Menschen reagieren schneller und sensibler auf Gewalt,“ meint sie. Betroffene würden sich trauen, frühzeitig Unterstützung bei Polizei und Beratungseinrichtungen zu holen.

Verschiedene Formen von Gewalt – vor allem psychische Gewalt – würden klarer als solche wahrgenommen, was zu einem verstärkten Schutz der Opfer beitrage. Auch mit Tätern wird beim ifs gearbeitet: Personen, gegen die ein Betretungs- und Annäherungsverbot ausgesprochen wird, müssen eine verpflichtende Gewaltpräventionsberatung absolvieren. Mario Enzinger, Leiter der ifs Beratungsstelle für Gewaltprävention, erklärt dazu: „Unsere Arbeit zielt darauf ab, dass die gewaltausübende Person Verantwortung für ihre Taten übernimmt und erkennt, dass Gewalt eine bewusste Entscheidung ist.“

Porträt von Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
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