Zahlreiche Bilanzen werden im Jänner über das Vorjahr präsentiert. Jene der Landesverkehrsabteilung der Tiroler Polizei ist aufgrund der Todesopfer und zahlreichen Verletzten traurig, schockierend und stimmt sehr nachdenklich.
Mit einer traurigen und schockierenden Bilanz wartet die Landesverkehrsabteilung der Tiroler Polizei auf. 32 Personen mussten im Vorjahr auf den Straßen ihr Leben lassen. Zum Vergleich: 2023 waren es 35, in den Jahren 2022 und 2021 jeweils 29 und 2020 waren es 26.
Jeder Unfall ist ein Unfall zu viel. Eines unserer Ziele ist der Kampf gegen Drogen und Alkohol. Auch am Brenner werden wir präsenter sein.
Tirols Landespolizeidirektor Helmut Tomac
Bild: Christian Forcher/Fotoworxx
Klares Ziel bis zum Jahr 2034
Weitere Zahlen, die zum Denken geben (siehe dazu auch die Grafik): Im Vorjahr gab es 3980 Unfälle mit Personenschaden, bei denen 4781 Verletzte gezählt wurden. Diese beiden Zahlen sind höher als in den vier Jahren davor. Noch ein letzter Blick auf diesen Teil der Statistik: Im Vorjahr gab es 15.858 Unfälle mit einem Sachschaden. „Unser Ziel ist es unter anderem, bis 2034 um 50 Prozent weniger Schwerverletzte und Tote zu haben“, sagt Landespolizeidirektor Helmut Tomac.
Über 825.000 Lenker zu schnell
Hauptunfallursachen waren im Vorjahr einmal mehr Unachtsamkeit bzw. Ablenkung sowie eine überhöhte Geschwindigkeit, verdeutlicht Enrico Leitgeb, Leiter der Landesverkehrsabteilung. Apropos Geschwindigkeit: Wer glaubt, dass es „im Heiligen Land“ diesbezüglich heilig zugeht, irrt. Stolze 825.088 Lenker wurden wegen Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit beanstandet.
Und auch beim Einhalten des Abstandes scheinen die Tirolerinnen und Tiroler noch einiges dazulernen zu müssen. 26.121 Lenker wurden im Vorjahr wegen zu geringem Sicherheitsabstand angezeigt.
4660 Lenker mit Alkohol oder Drogen erwischt
Genau hingesehen haben Tirols Polizistinnen und Polizisten auch beim Thema Alkohol und Drogen. Bei 237.000 durchgeführten Alkotests wurden 3454 Lenker angezeigt. Indes erhielten 1206 Personen eine Strafe wegen Drogenkonsum vor dem Fahrtantritt.
„Wir werden unsere im Vorjahr gestartete Kampagne zum Alkohol hinter dem Steuer ausweiten und in Videos auch Betroffene und Hinterbliebene zu Wort kommen lassen“, sagt dazu Verkehrslandesrat René Zumtobel von der SPÖ.
Hauptunfallursachen waren Ablenkung oder eine zu hohe Geschwindigkeit. Das Handy hinter dem Steuer steht ganz oben.
Enrico Leitgeb, Leiter der Landesverkehrsabteilung
Bild: Christian Forcher/Fotoworxx
600.000 Stunden Verkehrsüberwachung
Höher als erwartet ist auch die Bilanz bei den beschlagnahmten Fahrzeugen. Bernhard Knapp, Leiter der Abteilung Verkehrsrecht, rechnet dazu vor: „2024 wurden 35 Fahrzeuge beschlagnahmt. Davon waren 23 Autos, elf Motorräder und ein Klein-Lkw.“
Eine letzte imposante Zahl: „Insgesamt wurden 600.000 Stunden im Bereich Verkehrsüberwachung geleistet“, betont Tomac.
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