Adidas-Chef Björn Gulden will einem Insider zufolge in der Zentrale des Sportartikelherstellers in Herzogenaurach bis zu 500 Arbeitsplätze streichen. Offiziellen Angaben zufolge sei dies Umstrukturierungen geschuldet. Das Wort „Sparprogramm“ will man nicht in den Mund nehmen.
Die Zahl habe Gulden am Mittwoch bei einem Treffen mit der Belegschaft genannt, sagte ein Teilnehmer am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Der weltweit zweitgrößte Sportartikelhersteller beschäftigt in Herzogenaurach rund 5.800 Mitarbeiter.
Das „Manager Magazin“ hatte zuerst über die Abbaupläne berichtet. Bewerkstelligt werden sollten sie über Abfertigungen, aber auch ein Sozialplan sei möglich, hieß es in dem Bericht.
Anpassung an „komplexe Welt“
Eine Adidas-Sprecherin wollte die Zahl nicht bestätigen. Es habe sich aber herausgestellt, dass die Unternehmensstrukturen „in einer sich ständig verändernden Welt zu komplex“ seien. Es gehe nicht um ein Sparprogramm.
„Um Adidas langfristig erfolgreich zu machen, haben wir jetzt damit begonnen zu prüfen, wie wir unsere Strukturen an die Realität unserer Arbeitsweise anpassen können. Dies kann Auswirkungen auf die Organisationsstruktur und die Anzahl der Stellen in unserer Zentrale in Herzogenaurach haben.“ Wie viele davon wegfallen, sei noch offen.
Gulden hatte in den vergangenen Jahren damit begonnen, den Konzern zu dezentralisieren und Verantwortung von der Zentrale in die einzelnen Märkte zu verlagern. Er hatte wiederholt betont, der Konzern müsse erst wieder auf Wachstumskurs kommen, ehe er Personalfragen angehe – auch um die Belegschaft nicht zu demotivieren.
Umsatz zuletzt stark verbessert
Am Dienstagabend hatte Adidas vorläufige Zahlen für das abgelaufene Jahr vorgelegt, die mit einem Umsatzplus von elf Prozent und einem operativen Gewinn von 1,34 Milliarden Euro deutlich besser ausfielen als erwartet.
Der kleinere Rivale Puma kündigte nur 24 Stunden später ein Sparprogramm an, bei dem auch an den Personalkosten geschraubt werden soll. Trotz eines Umsatzzuwachses trat der operative Gewinn bei Puma im vergangenen Jahr auf der Stelle. Die Mitarbeiterzahl von weltweit 21.000 will Vorstandschef Arne Freundt aber stabil halten.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.