Genussvolle Kulinarik

Koch des Jahres liebt das essbare „Slow Food“-Dorf

Kärnten
24.01.2025 10:00

„Slow Food“ heißt loslassen, sich wohlfühlen – und vereint von der Kulinarik her die ganze Welt. Im Restaurant „Zommsteh’n“ wurden neue Projekte präsentiert. In Obervellach entsteht das erste essbare „Slow Food“-Dorf.  Auch Hannes Müller, Österreichs Gault & Millau-Koch des Jahres, liebt Slow Food.

Immer mehr Menschen nehmen die Botschaft von einer gesünderen Ernährung auf – Slow Food ist die beste Antwort darauf. Die Gerichte von früher kommen auch heute wieder auf den Tisch. Alles wird verwertet. Für Slow Food gibt es viele Übersetzungen.  Es vereint Landwirtschaft, Tourismus und regionale Wirtschaft. Bei Igor Ogris im Restaurant „Zommsteh’n“ wurden viele neue Projekte präsentiert. Sogar Hannes Müller, der von „Gault & Millau“, zum Koch des Jahres 2025 gewählt wurde, war dabei.

Slow Food und qualitätsbewusstes Essen gibt es auch in Weingärten. Nachhaltigkeit zählt. (Bild: Martin Steinthaler | tinefoto.co)
Slow Food und qualitätsbewusstes Essen gibt es auch in Weingärten. Nachhaltigkeit zählt.
Gottfried und Ingrid Bacher sind Vorreiter. (Bild: Gottfried Bachler)
Gottfried und Ingrid Bacher sind Vorreiter.
Hannes Müller, Koch des Jahres, und Eckart Mandler. (Bild: Tragner Christian/Tragner)
Hannes Müller, Koch des Jahres, und Eckart Mandler.
Die Reisen zu den Wurzeln des guten Geschmacks in Kärnten. (Bild: Tragner Christian/Tragner)
Die Reisen zu den Wurzeln des guten Geschmacks in Kärnten.

So schmeckt der Weißensee

Der Weißenseer aus dem Restaurant „Die Forelle“ wurde zuletzt in Salzburg im Hangar-7 auch mit einem Michelin-Stern und einem grünen Stern für Nachhaltigkeit ausgezeichnet. „Der grünere Stern ist fast schöner“, sagte Müller. „Die Landwirtschaft schafft die Basis für uns Köche, sie soll uns nicht durch die Finger wegrutschen sondern noch lange erhalten bleiben“, hofft der „Slow Food“-Vorreiter. Müller hat auch ein Buch geschrieben: „So schmeckt der Weißensee“.

In Obervellach entsteht gerade das erste essbare „Slow Food“-Dorf. „Das ist ein Gemeinschaftsgarten mit essbaren Pflanzen. Es geht darum, den Garten sichtbar zu machen. Alle sind mit Feuer dabei. Auch die Schule hat zwei Beete“, erzählt Susanne Keuschnig.

Gelber Spänling weltweit geschützt

Kärnten hat mittlerweile zwölf Slow-Food-Villages. Die meist geschützten Lebensmittel weltweit tragen das Presidio-Prädikat. 685 sind es, 13 davon kommen aus Österreich, fünf aus Kärnten. Nach der Kletzenbirne, dem Lesachtaler Brot, dem Krainer Steinschaf und dem Jauntaler Hadn wird jetzt auch die Obstbaumsorte Gelber Spänling aufgenommen. „Der entstammt aus der Römerzeit, ist 2000 Jahre alt, nur noch 30 Bäume waren verfügbar. Er ähnelt der Marille, ist für Marmelade, Schnaps und Joghurt verwendbar“, sagt Bernhard Huber, der in Seeboden neue Bäume setzt, die er ständig verjüngt. Die Kooperation mit Horst Zwischenberger funktioniert super. „Bis ein Ertrag da ist, dauert es viele Jahre.“ Jetzt hat Huber schon 100 Bäume großgezogen. Früher wurde diese kleine, spitz zulaufende Pflaume in Österreich, der Slowakei und Ungarn in großem Umfang angebaut.

Tag der Kärntner Lebensmittel

Slow Food ging eine Kooperation mit der Wirtshauskultur ein, die heuer 30  das 30-Jahr-Jubiläum feiert. Am 16. Oktober ist Tag der Kärntner Lebensmittel. Auch der „Slow Wein“ ist in Kärnten geplant: „Die Trauben müssen ein Jahr reifen. Fünf bis sechs Winzer können ihn herstellen, auch Vinum Virunum“, sagt Christian Tammegger. Auch der Flischflüsterer von Greifenburg, Andreas Jobst, ist ein Partner. „In unserem Hof entspringt eine Quelle, das Wasser ist kälter. Darum werden großteils Saiblinge und Regenbogenforellen eingesetzt. Wir kaufen keine Fische zu, haben darum keine Angst vor Krankheiten der Fische“, sagt Jobst.

„Verrückte verändern die Welt“

Auch das Slow Food-Reisen wird großgeschrieben. Die Regionen Lesachtal, Gailtal, Weißensee, Mittelkärnten, Klopeiner See – Südkärnten und das Lavanttal machen mit. Es gibt 125 Partnerbetriebe, 59 kulinarische Erlebnisse stehen bevor. Von Mitmach-Workshops bis zu Betriebsführungen.

„Nur die Verrückten haben die Welt verändert, wir haben viele davon. Und sind unendlich stolz auf unsere Produkte“, sagt „Slow Food“-Obmann Gottfried Bachler.

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