Anleger verunsichert

Trumps Machtrausch treibt auch Goldpreis hoch

Wirtschaft
24.01.2025 10:14

In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit setzen Anleger vermehrt auf Gold, und die steigende Nachfrage hat den Preis für das Edelmetall schon in den letzten Monaten in die Höhe getrieben. Doch auch die Machtübernahme Donald Trumps in den USA wirkt sich, neben anderen geopolitischen Ereignissen, auf den Goldpreis aus. 

Der Goldpreis hält vor dem Wochenende Kurs auf sein Rekordhoch. Die Feinunze (etwa 31,1 Gramm) kostete am Freitag bis zu 2785 US-Dollar, in der Früh waren es noch 2782 Dollar (2674 Euro). Damit fehlten nur noch wenige Dollar bis zum Rekordhoch bei 2790 Dollar vom Oktober.

Trumps Handelspolitik als Preistreiber
Gold befindet sich seit Anfang des Jahres in einem stärkeren Aufwärtstrend. Jüngster Treiber sind auch die Unsicherheiten im Zuge der Geo- und Handelspolitik der neuen US-Regierung unter Präsident Donald Trump. Dieser droht anderen Ländern weiterhin mit hohen Zöllen auf Waren, die sie in die USA exportieren.

Vertrauen in finanzielle Stabilität der USA schwindet
„Neben den geopolitischen Entwicklungen im Nahen Osten und in der Ukraine wird sich vor allem die Politik der neuen Regierung Trump auf den Goldpreis auswirken“, hatte Marktexpertin Andrea Greisel von der Fürst Fugger Privatbank erst vor wenigen Tagen erklärt. Es gebe Bedenken, dass die zahlreichen politischen Entscheidungen zur Amtseinführung die Inflation und die Staatsverschuldung in den USA weiter antreiben würden. Nach Einschätzung von Greisel schwindet das Vertrauen in die finanzielle Stabilität der USA, und viele Investoren würden eher auf Gold als auf Anleihen setzen.

Trump versprach den USA eine „goldene Ära“ – seine Handelspolitik bereitet allerdings global einigen Kopfzerbrechen. (Bild: AP)
Trump versprach den USA eine „goldene Ära“ – seine Handelspolitik bereitet allerdings global einigen Kopfzerbrechen.

Die Edelmetall-Experten der Commerzbank brachten jüngst einen weiteren Aspekt ein. Denn neben der Unsicherheit über die ersten Maßnahmen Trumps dürften die angekündigten Zölle auf Waren aus Kanada und Mexiko auch einen direkten Einfluss auf den Goldpreis haben. Denn Kanada sei laut World Gold Council der viertgrößte Produzent von Gold, das in Goldminen gefördert wird.

Hinzu kommen laut Experten Goldkäufe durch Notenbanken. „Die Stärke des Goldpreises während der vergangenen Wochen spiegelt unter anderem auch die seit November erneut zu verzeichnenden Goldkäufe der chinesischen Zentralbank wider“, hieß es unlängst von den Experten der Dekabank.

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