Mit dem Test gegen den estnischen Doublesieger Levadia Tallinn über zweimal 60 Minuten endet Rapids Trainingslager in Benidorm, am Sonntag geht es wieder retour nach Wien. Davor sprach Coach Robert Klauß mit der „Krone“ über …
… die bisherige Vorbereitung in drei Phasen:
Wir sind voll im Plan, konnten bislang alles umsetzen. letzte Woche war der Aufbau, ging es viel um Ballbesitz. Diese Woche war intensiver, mit den Schwerpunkten Spiel gegen den Ball, Pressing und Standards. Und in Wien folgt dann das Spiel gegen einen defensiven Block.
… die extrem hohe Intensität bei den Zweikämpfen auch im Training:
Ich finde es genau so richtig. Verletzungen passieren dann, wenn die Spieler müde sind und unkoordiniert werden, zu spät kommen. So lange sie frisch sind – und darauf achten wir, dafür gibt es die Pausenzeiten – ist es kein Problem. Es muss so sein. Diese Einheiten haben uns im Herbst extrem gefehlt, weil wir kaum trainieren konnten, da wir ständig gespielt haben.
… den Kampf ums Leiberl, der Druck von der Bank, mögliche neue Alternativen für die erste Elf:
Wir haben uns intern mit Wurmbrand und Schöller, um nur zwei Beispiele zu bringen, gute Alternativen geschaffen. Oswald ist auch immer ein Kandidat. Im Winter werden die Würfel ja nicht völlig neu gemischt, dafür fehlt die Zeit. Es gibt bestimmte Rollen im Kader. Jeder ist selbst verantwortlich, seine Rolle zu stärken oder zu verändern, wenn er unzufrieden ist.
… „Neuzugang“ Ryan Mmaee, der gegen Tallinn endlich sein Debüt feiert:
Wir wussten, dass er eine hohe Qualität hat. Das zeigt er jetzt auch. Er wird auch am Samstag spielen, jetzt braucht er den Match-Rhythmus.
… die Breite im Kader:
Ich brauche keinen großen Kader. Wir haben flexible Spieler. Ich habe lieber einen Spieler, der auf zwei Positionen spielen kann, als zwei, die dann beide nicht spielen.
… die verbesserungswürdige Chancenauswertung:
Es liegt an uns Trainern, den Spielern Lösungsmöglichkeiten zu präsentieren. Dazu gehören auch die Standards, dafür haben wir jetzt Zeit investiert.
… Fortschritte, die er im Frühjahr sehen will:
Plakativ gesagt: Die Spiele, in denen wir überlegen sind, müssen wir auch in Punkte umwandeln. Das fordern wir von uns selbst.
… seine Spieler, die sich offen den Meistertitel zutrauen:
Das ist positiv. Die Spieler müssen aus ihrer Sicht ja nicht das große Ganze im Blick haben. Die sportliche Leitung, dazu gehöre auch ich, ordnen das realistisch ein. Wir kennen die Kader der Gegner, wir haben Erfahrungswerte, kennen unseren Kader. Es ist okay, wenn die Spieler optimistisch sind, das sind wir ja auch. Ich finde es gut, dass gerade die Spieler, die noch nicht lange hier sind, das so sehen. Sie wissen ja nicht, was vorher war, sie kennen die Mission 33 nicht. Es ist gut so, dass sie sich davon frei machen. Sie bewerten, was sie im ersten halben Jahr erlebt haben. Da haben wir Salzburg, Sturm, Trabzon, Basaksehir und Kopenhagen geschlagen. Das ist ihre persönliche Wahrnehmung, da werde ich sie Null bremsen.
… das Fehlen von Guido Burgstallers Präsenz:
Da müssen mehrere Jungs Verantwortung übernehmen, seinen Ausfall abfedern.
… die Hierarchie, die Wichtigkeit von Identifikationsfiguren:
Identifikationsfiguren braucht es in einem Verein, damit die Spieler wissen, wofür wir stehen: wie gehen wir mit unseren Fans, dem Umfeld um? Denn Rapid ist etwas Besonderes. Die Spieler lernen aber schnell. Dabei hilft es, wenn du Jungs um dich hast, die dir mit Rat und Tat zur Seite stehen. Mit Pauli Gartler, Louis Schaub, Niki Hedl, Matti Seidl und Lukas Grgic haben wir diese Jungs, die sich darum kümmern. Sie müssen in die Rolle reinwachsen.
… den Comeback-Plan von Amane
Dafür ist es noch viel zu früh. Wenn es optimal läuft, dann hoffen wir, dass er in Richtung Finaldurchgang eine Alternative ist.
… eine offensive Verstärkung im Winter:
Das ist nach wie vor ein Thema, aber das Leben ist kein Ponyhof. Es gibt viele Faktoren: Was macht er mit die Gruppe, was machts mit den Spielern, die da sind, kann er uns sofort helfen, was passiert dann im Sommer? Da müssen wir genau abwägen, ob es Sinn macht.
… seinen Ehrgeiz in allen Bereichen:
Im Privaten, bei der Familie, bin ich nicht ehrgeizig. Aber immer, wenn es etwas zu gewinnen gibt, dann bin ich sehr ehrgeizig.
… sein Privatleben:
Über die Familie rede ich nicht, wir sind in Wien glücklich.
… sein politisches Interesse:
Die Entwicklung treibt mich um, die Tendenzen in Europa sorgen für ein ungutes Gefühl. Es beschäftigt mich. Ich habe eine ganz klare Kante gegen Rechts, das sage ich und zeige ich auch offen.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.