Forscher haben eine Entdeckung vor der südafrikanischen Küste gemacht, die bisherige Annahmen bestätigt – nämlich, dass es Orcas auf Weiße Haie und besonders deren Innereien abgesehen haben. Die Wale hatten Haie demnach sogar nachhaltig aus zwei Buchten vertrieben. Die Wissenschaftler konnten auch einen Angriff eines Schwertwales auf einen Hai beobachten.
Den Wissenschaftlern war aufgefallen, dass Weiße Haie in zwei Buchten immer seltener zu sehen waren. „Soweit ich weiß, gab es im Jahr 2024 weniger als zehn bestätigte Sichtungen“, erklärte Esther Jacobs von der Haischutzorganisation Keep Fin Alive gegenüber dem „Guardian“. Früher wurden diese in der Bucht vor der Küstenstadt Gansbaai und der rund 300 Kilometer entfernten Mossel Bay oft angetroffen.
Zwei Orca-Männchen im Visier der Forscher
Die Forscher begannen ab 2017, die Kadaver von Weißen Haien zu untersuchen, die in regelrecht zerfetztem Zustand an die Küste gespült wurden: Manchen fehlte die Leber, manchen das Herz. Als Angreifer gerieten bald Orcas in den Verdacht. Besonders zwei Schwertwal-Männchen gerieten ins Visier der Wissenschaftler – auf frischer Tat konnten sie „Port“ und „Starboard“ jedoch anfangs nicht erwischen.
Hier wird der Angriff eines Orcas auf einen Weißen Hai gezeigt:
Doch es fiel auf, dass Weiße Haie nach solchen Attacken lange nicht in das Gebiet zurückkehrten, manchmal blieben sie ein paar Wochen, einmal sogar ein ganzes Jahr fern. Zuvor hatten sich 800 bis 1000 Tiere vor der Küste von Gansbaai getummelt.
Angriff laut Augenzeugin „beeindruckend und erschütternd“
Erst 2022 konnte schließlich ein brutaler Orca-Angriff auf einen Weißen Hai von einer Drohne heraus beobachtet werden. Fünf Schwertwale griffen in der Mossel Bai einen Hai an, und bissen dem Tier zwischen seinen Brustflossen die Leber hinaus. „Starboard“ war dabei einer der Angreifer. Die Forscherin Jacobs konnte ein Jahr später einen Angriff live vom Boot aus beobachten. „Es war sowohl beeindruckend als auch erschütternd“, beschrieb sie die Szene, als „Starboard“ einen Weißen Hai vor ihren Augen ausweidete. Auch „Port“ wurde bald am Tatort gesichtet.
Seit dem Vorfall 2023 seien die Tiere kaum mehr in das Gebiet zurückgekehrt, so Jacobs weiter. Das bringt ökologische Probleme mit sich, wie Alison Towner erklärt. Die Population der Kap-Pelzrobbe sei in dem Gebiet stark gestiegen: „Meiner Meinung nach hätten die Populationen der Weißen Haie auf ihrem früheren Stand dazu beitragen können, die Tollwutsituation zu entschärfen, da tollwütige Robben wahrscheinlich leichtere Ziele wären.“
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