Kommen und Gehen

Nach H&M-Schließung: Wer könnte Leerstände füllen?

Es sind turbulente Zeiten für die Grazer Innenstadt: H&M verabschiedet sich vom Hauptplatz, zuletzt traf es auch die bekannten Geschäftslokale von Sacher und Manner. Wer wird in die vielen leerstehenden Gebäude nachrücken? Zwei Grazer wollen es wagen.

Erst im Vorjahr musste H&M Filialen in Linz und Klagenfurt schließen, nun trifft es auch noch jene am Grazer Hauptplatz. Der „Krone“-Bericht überraschte selbst das Citymanagement der Stadt Graz: „Die Nachricht schmerzt nach den anderen Schließungen der jungen Vergangenheit natürlich umso mehr“, sagt Andrea Keimel, Leiterin der Abteilung für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung.

Gemeint sind die Geschäftslokale von Salamander, Stiefelkönig und zuletzt auch Sacher und Manner, nur wenige Meter von der H&M-Filiale entfernt. „Insgesamt hat der stationäre Handel große Schwierigkeiten“, sagt Keimel. Immerhin wisse man von keinen weiteren geplanten Schließungen, auch H&M bestätigt, die anderen Grazer Filialen zu behalten.

Die Filiale am Grazer Hauptplatz ist noch heuer Geschichte. (Bild: Christoph Hartner)
Die Filiale am Grazer Hauptplatz ist noch heuer Geschichte.

Wie geht es am Hauptplatz weiter? Der nächste Leerstand? Eigentümer des zweistöckigen Hauses ist Palmers – der zuständige Makler meint auf Anfrage, die Zukunft sei noch unklar. Die Miete für eine Immobilie in der Lage dürfte Zigtausende Euros im Monat kosten. Preise, die nur schwer zu erwirtschaften sind.

Taiga startet im Zentrum durch
Doch es gibt auch noch Unternehmer, die sich in die Innenstadt wagen. Bijou Brigitte bietet bald Modeschmuck in der Herrengasse an, der Concept-Store Taiga mit seinem Mix aus Modehandel und Friseur übersiedelt vom Südtirolerplatz in die Jungferngasse: „Wenn noch wo etwas geht in unserer Branche, dann ist es in der Innenstadt, rund um die Herrengasse“, sagen die Betreiber Petra Pöllabauer und Michael Wallisch.

Petra Pöllabauer und Michael Wallisch ziehen mit ihrem Geschäft Taiga in die Jungferngasse. (Bild: Christoph Hartner)
Petra Pöllabauer und Michael Wallisch ziehen mit ihrem Geschäft Taiga in die Jungferngasse.

Viele Jahre waren sie am rechten Murufer beheimatet: „Dort haben wir im letzten Jahr, auch durch die große Bim-Baustelle, aber einen Einbruch erlebt.“ Nicht zuletzt deshalb übersiedeln sie nun an einen neuen Standort: „Die Innenstadt ist immer noch das erste Ziel für alle Touristen und Menschen, die aus dem Umland zum Shoppen kommen. Von dieser hohen Frequenz hoffen wir schon auch profitieren zu können.“

Dass sie sich als kleiner heimischer Betrieb diese Lage leisten können, hat auch mit dem Vermieter zu tun: „Die Grawe Immobilien AG hat erkannt, dass sie auf Geschäftstreibende zugehen müssen, wenn die Innenstadt attraktiv bleiben soll. Sie sind uns in vielen Belangen entgegengekommen, damit wurde der Standort für uns auch interessant.“ Diesen Samstag startet das Duo mit einem Pop-Up-Sale, Anfang März geht es dann mit der Frühjahrs-Kollektion auch ganz offiziell los.

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