Daniela Dett, Publikumsliebling am Linzer Musiktheater, wird nach dieser Saison sagen: „Danke, es war wunderschön!“ Sie verlässt das Haus, im „Krone“-Talks gibt sie preis, was die Ursachen dafür sind. Und sie bricht dabei sogar ein Tabu.
Sie ist einer der großen Publikumslieblinge am Linzer Musiktheater: Die Sängerdarstellerin Daniela Dett (47). Sie bescherte in den letzten 14 Jahren auf der Bühne Herzschlag-Momente und faszinierte mit großen Charakteren.
Zuletzt begeisterte sie u.a. in „Die Königinnen“ als Elizabeth I. oder aktuell in „Something rotten“ als Nancy Nostradamus. Nun traf sie eine schwerwiegende Entscheidung: „Ich werde mit Saisonende mein festes Engagement aufgeben!“, sagt sie im „Krone“-Talk. Überschattet wird ihre letzte Saison von Stimmproblemen, die sie aber wieder im Griff hat.
„Krone“: Sie werden mit Saisonende das Musiktheater verlassen. Wie kommt es dazu?
Daniela Dett: Ich habe schon länger mit dem Gedanken gespielt. Man kann es zum einen mit so einer Intensität und Dichte an Stücken, wie es im Musiktheater abläuft, wahrscheinlich nicht bis ins Pensionsalter schaffen. Das will man vielleicht auch gar nicht, und das Theater auch nicht. Und zum anderen war mir immer klar, dass es nicht meine letzte berufliche Station sein würde.
Gab es denn auch einmal Tiefschläge in der Karriere?
Nach meiner Corona-Erkrankung bekam ich Probleme mit der Stimme. Zuerst denkt man sich, das sind Nachwirkungen. Aber das hat länger und länger angehalten.
Wie haben sich die Probleme bemerkbar gemacht?
Ich konnte manche Tonkombinationen nicht mehr singen – es ist etwas Neurologisches und kompliziert zu erklären. Ich erlebte zeitintensive, belastende Untersuchungen, bis endlich „Musikerdystonie“ diagnostiziert worden ist. Musiker kennen den Begriff – eine gefürchtete Sache. Die Entscheidung zu gehen, habe ich aber vor der Erkrankung getroffen.
Sie stehen aber nach wie vor viel auf der Bühne?
Ja, ich stieg nur in der Akutphase bei einem Stück während der Proben aus. Derzeit geht es gut bergauf. Ich bin fast wieder die Alte, ich sehe keine Probleme für meine letzten Rollen.
Ist jetzt der richtige Zeitpunkt fürs Aufhören?
Jedes Jahr war spannend, fordernd und schön. Aber grade mit der Elizabeth in den ’Königinnen’, mit Édith Piaf haben sich besondere Wünsche erfüllt. Jetzt kommt noch die Rolle der Mrs. Lovett in „Sweeney Todd“, die Premiere ist am 15. Februar. Ich werde am Ende der Saison wunderbare Figuren im Herzen tragen – da ist es leichter zu sagen: ’Danke, es war wunderschön!’ Und: ’Auf zu neuen Ufern!’
Was haben Sie sich für die restliche Saison, die ja noch bis Juli dauern wird, vorgenommen?
Ich will jeden Augenblick, jede einzelne Begegnung, jeden Ton, jeden Moment auf und hinter der Bühne genießen und aufsaugen. Der Abschied wird wehtun.
Haben Sie schon Ideen, wie es dann weitergehen wird?
Linz bleibt auf jeden Fall mein Basislager, da gehöre ich hin. Wenn Not an der Frau ist, darf mich das Landestheater jederzeit anrufen. Ich bin für Gastauftritte immer zu haben. Aber ich strecke meine Fühler auch Richtung Wien aus.
Gibt es denn auch schon konkrete Angebote?
Tatsächlich: Erste Projekte zeigen sich. Ich werde wieder mit Henry Mason und Thomas Zaufke – die beiden haben ja ’Die Königinnen’ geschrieben und komponiert – zusammenarbeiten. Die Zwei schreiben ein nächstes Musical, das 2026 auf die Bühne kommen soll.
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