Debatte im Gemeinderat

Wo das Geld in Innsbruck lockerer sitzt

Tirol
25.01.2025 16:00

Bei zwei brisanten Themen wurde im Innsbrucker Gemeinderat heftig diskutiert: Während bei der Gedenkstätte Reichenau jeder Euro zählt, spielt Geld beim „Test Hub“ wenig Rolle.

Warum der geplante Gedenkort Reichenau in Innsbruck in zwei Phasen umgesetzt werden soll und nicht zügig in einer, darüber entbrannte jüngst im Innsbrucker Gemeinderat eine längere Debatte.

Spatenstich an denkwürdigem Tag
Denn das Projekt, das dem Andenken an die Opfer des Lagerkomplexes Reichenau eine angemessene Würdigung verleiht, ist ausfinanziert. Knapp 1,3 Millionen Euro bringen Stadt, Land und private Investoren auf. Am 8. Mai, exakt 80 Jahre nach Kriegsende, soll nun der Spatenstich erfolgen.

Fertigstellung erst 2026 
Projektphase 1 beinhaltet die Landschaftsgestaltung mit Pflasterungen und Namenssteinen, in Phase 2 fällt die Errichtung des Pavillons, die Montage der vorgesehenen Displays für historische und didaktische Informationen, Sitzgelegenheiten und Beleuchtung, sowie das Dach des Pavillons samt Witterungsschutz.

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Wir gehen auf Nummer sicher, dass der vom Gemeinderat beschlossene Kostendeckel beim Stadtanteil, das sind 840.000 Euro, eingehalten wird.

Grünen-Klubobmann Dejan Lukovic

Opposition ortet „chaotisches Vorgehen“
Das Neue Innsbruck stellte einen Antrag auf Gesamtumsetzung, scheiterte aber an der Mehrheit von JA, SPÖ und Grünen. „Dieses chaotische Vorgehen der linken Stadtregierung ist alles andere als nachvollziehbar und höchst beschämend“, urteilte DNI-GR Christine Oppitz-Plörer: „Für Prestigeprojekte wie die Totalsanierung und Anmietung eines Viaduktbogens um 220.000 Euro sind Mittel schnell verfügbar. Aber wenn es um das Herzstück der Erinnerungskultur – 80 Jahre nach Kriegsende – geht, wird plötzlich jeder Euro dreimal umgedreht.“

Der Gedenkstein für das Auffanglager Reichenau wurde 1972 errichtet. Dahinter grenzt der Bau- und Recyclinghof an. (Bild: Christian Forcher/Fotoworxx)
Der Gedenkstein für das Auffanglager Reichenau wurde 1972 errichtet. Dahinter grenzt der Bau- und Recyclinghof an.

Kostendeckel soll eingehalten werden
„Wir gehen auf Nummer sicher, dass der vom Gemeinderat beschlossene Kostendeckel beim Stadtanteil, das sind 840.000 Euro, eingehalten wird. Das ist Lernen aus der Vergangenheit“, erklärt dazu Grünen-Klubobmann Dejan Lukovic auf Anfrage der „Krone“.

Bogenlokal teuer saniert und angemietet
Das von Oppitz-Plörer genannte „Prestigeprojekt“ sorgte im Gemeinderat zusätzlich für Debatten und eine Sitzungsunterbrechung. Zunächst hieß es, die Anmietung komme dem „Impact Hub“ zugute. Co-Gründer ist hier Grün-GR Alexander Auer. Nach der Pause hieß es, geplant sei ein „Test Space“ für Jungunternehmer und -innen, in dem diese ihre Geschäftsidee ausprobieren können. Zusätzlich zu den satten Umbaukosten kommt noch die monatliche Miete an die ÖBB im vierstelligen Bereich. Dass zunächst der Impact Hub genannt wurde, sei laut Lukovic „ein Fehler der Ämter“.

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