Vorschlag der Kammer:
Mit Sozialarbeit leichter auf die Linzer Med-Uni
Die oberösterreichische Ärztekammer fordert, ehrenamtliche Arbeit bei der Zulassung für einen Platz an der Linzer Medizin-Fakultät anzuerkennen. Sie orientiert sich dabei an der gängigen Praxis in Deutschland.
Diese Plätze sind Jahr für Jahr heiß begehrt: Im Vorjahr haben sich bundesweit knapp 15.200 junge Frauen und Männer zum Aufnahmetest für das Studium der Humanmedizin angemeldet – 1975 davon an der Linzer Johannes Kepler Universität, wo auch Ärzte ausgebildet werden. Allerdings: In Oberösterreich stehen nur 320 Studienplätze zur Verfügung – der allergrößte Teil der Bewerber wird also wieder abgewiesen und orientiert sich notgedrungen anders.
Es wäre gut, wenn man diese Leute für das Übergangsjahr, wenn sie neuerlich zur Aufnahmeprüfung antreten und warten müssen, zu einem sozialen Dienst etwa in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen ermutigen könnte.
Dr. Silke Haim, Ärztekammer
Sozialer Dienst im Krankenhaus als Überbrückung
In Zeiten des Ärztemangels ist das ein Problem, sagt die oberösterreichische Ärztekammer und liefert mitten in den Verhandlungen zu einer neuen Bundesregierung einen Vorschlag. Silke Haim, Referatsleiterin für ärztliche Betriebsräte in der Kammer, bedauert, dass diese jungen und engagierten Menschen dann im System fehlen würden, weil viele davon einen Weg abseits der Medizin einschlagen. Ihre Idee: „Es wäre gut, wenn man diese Leute für das Übergangsjahr, wenn sie neuerlich zur Aufnahmeprüfung antreten und warten müssen, zu einem sozialen Dienst etwa in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen ermutigen könnte“, sagt die Kammer-Funktionärin.
Sie geht bei ihrem Vorschlag auch ins Detail: „Allerdings müsste bei der Wiederholung des Aufnahmetests das soziale Engagement einfließen.“
Anmeldung heuer ab 1. März wieder möglich
In Deutschland ist ein derartiges System bei der Zulassung zum Medizinstudium bereits etabliert. Bewerber können sich dort durch freiwillige Sozialarbeit ihren „Numerus clausus“ verbessern. „Das steigert natürlich die Wahrscheinlichkeit enorm, einen Studienplatz zu bekommen“, sagt Haim. Übrigens: Die Anmeldung zur Zulassung zum Studium ist ab 1. März möglich.
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