Bürgermeister Günther Kröpfl von Pölla (NÖ) berichtet von 106 Anzeigen, die gegen die Gemeinde oder ihn seit 2015 gemacht wurden. Jetzt will ihn der Staatsanwalt aber auf der Anklagebank sehen.
Der Zeitpunkt könnte nicht brisanter sein: Gerade in der Woche, in der am Sonntag die Gemeinderatswahlen stattfinden, schloss die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen gegen Günther Kröpfl, Bürgermeister der Gemeinde Pölla im Bezirk Zwettl, ab.
Gericht und Staatsanwalt bestätigen
Das Landesgericht Krems bestätigte am Freitag die Anklageerhebung gegen einen Ortschef im Sprengel, welche am 23. Jänner einlangte. Über den Tag verdichteten sich dann die Hinweise auf Kröpfl immer mehr, bis Staatsanwalt Franz Hütter die Anklageerhebung wegen „einer Bausache“ bestätigte. Mehr war dazu gestern über die (nicht rechtskräftige) Anklage nicht zu erfahren.
Bürgermeister glaubte Anfrage zunächst nicht
Auch Ortschef Kröpfl, für den die Unschuldsvermutung gilt, glaubte der „Krone“-Anfrage zunächst nicht: „Seit 2020 wurde ich oder die Gemeinde mehr als 40-mal angezeigt. Seit 2015 waren es sogar ganze 106 Anzeigen! Die sind allesamt im Sand verlaufen“, betont der Bürgermeister die rege Anzeigenkultur in der Kommune – vor allem „aus dem blauen Eck“ oder von streitenden Nachbarn.
Politische Schmutzkübel?
Schockiert zeigt er sich darüber, von der „Krone“ über die Anklageerhebung erfahren zu müssen. Er wüsste derzeit nicht einmal von einem offenen Verfahren gegen ihn. Kröpfl vermutet einmal mehr eine politische Schmutzkübelkampagne. Es freue ihn, viele Projekte umzusetzen, die die Lebensqualität in der Gemeinde verbessern. „Mit solchen Touren direkt vor der Wahl macht das aber echt keinen Spaß mehr“, betont er und hofft, dass die Wähler die Vorgänge „richtig einordnen“.
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