Fünf Burschen sollen auf einer Schulreise in Italien eine Schulkollegin in ein Zimmer gesperrt und genötigt haben. Deshalb standen sie am Freitag in Linz vor Gericht. Es kam zu keiner Verurteilung, sondern zu einer Division. Das sorgte für Unverständnis. Ein Richter erklärt die Entscheidung.
Das Ende des Prozesses gegen fünf Schüler der katholischen Privatschule Aloisianum in Linz sorgt in den Foren der „Krone“ für Diskussionen. Die Burschen hatten im Mai 2024 auf einer Schulreise nach Italien eine Mitschülerin – sie war damals 15 Jahre alt – in ein Zimmer geschleppt und sie angehalten, sie zu massieren. Am Freitag mussten sich die fünf wegen Nötigung vor Gericht verantworten. Am Ende kam es zu einer Diversion. Das heißt, es erfolgte kein Schuldspruch, und keine Verurteilung. Die Angeklagten hatte sich zuvor bei dem Mädchen entschuldigt, und anerkannt, dass das, was sie getan hatten, nicht richtig gewesen war. Zudem kam es zu einer finanziellen Wiedergutmachung.
Kein Verständnis
Bei den „Krone“-Lesern sorgte die Entscheidung für Unverständnis. „Wenn das nur jugendlicher Leichtsinn ist, dann möchte ich kein Mädchen sein“, schrieb einer. „Solche Urteile sind doch ein Freibrief für die nächsten“, eine andere. Oder: „Ja, wenn man die richtigen Eltern hat, aus bestem Hause kommt, die nützlichen Verbindungen hat“
Verantwortung übernommen
Der Sprecher des Landesgerichts Linz, Walter Eichinger, erklärt die Entscheidung: „Die Angeklagten waren Jugendliche, die unbescholten waren. Es drohte eine Strafe von maximal sechs Monaten oder 360 Tagessätzen, damit kann es zu einer Diversion kommen. Zudem haben sie sich entschuldigt, Verantwortung übernommen.“ Diese Entscheidung wäre auch gefallen, wenn die Eltern nicht reich und Promis gewesen wären. Das hat der Richter explizit betont.
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