Vor 30 Jahren haben die Bleiburger ihr Faschingskabarett gegründet. Heute zählen die Vorstellungen im Bleiburg zu den lustigsten Events in Österreich. 60 Mitglieder der Kulturinitiative Bleiburg (KIB) stehen dafür im Großeinsatz.
Kabarettzeit, wir san bereit“ – die fünfte Jahreszeit hat im Südkärntner Kulturstädtchen Bleiburg bereits mit den Proben im Vorjahr begonnen. Sie endet nach der 16 . Vorstellung im Februar! „Das ist schon ein Marathon für alle, aber wir schaffen das“, sagt Helmut Kutej , ein Mann der ersten Stunde. Der Slogan der Kabarettisten, die mittlerweile seit 30 Jahren gratis auf der Bühne stehen: „Mir san heit so teppat, was kemma dafür“
Schlossgeister treiben sich am Wiesenmarkt herum, Frau Mali (alias Silvana Kert) hat die Audienz beim Papst ergattert. „Lachen ist gesund, das wollen wir“, so Hermann Enzi, alias „Herr Charly“ und Boss der Unterkärntner Mafia, die einen Workshop gegen die Bodenversiegelung besucht. „In Bleiburg bauma a Fachmarktzentrum in die Überschwemmungszone, a so a schmutzige Soch.“ Kabarettist Christoph Visotschnig verrät: „Auch Hoppalas gehören dazu, das bekommen aber eh nur wir mit.“
Frau Mali (Silvana Kert) – die Audienz beim Papst:
„Geredet homma schon long, dass ma amol obe foahn noch Rom zum Papst! Oba wor jo nie a Zeit. Zuerst Haus baun, donn die Kinder, donn die Enkalan, donn ist die Kotz kronk gwurden. Amol hob i an Friseurtermin ghobt!“
Bankgeheimnis – Philipp Hainz, der Reimer:
„In einer Bank, das find ich richtig, ist auch das Outift ziemlich wichtig. Modisch top, ja fast schon eitel durchgestylt von Kopf bis Beutel. Die Anzughose Kaschmir Seide, Slimfit eine Augenweide. Die Bügelfalte scharf am Bug, Krawatte grau mit Gummizug. Der Anzugrock, was kost die Welt, a Kreation von Lagerfeld.“
Großeinsatz der Gemeinschaft
Insgesamt 60 Mitglieder der KIB stehen bei den Vorstellungen im Grenzlandheim im Einsatz. Beim Einlass, vor der Bühne, Backstage und bei der Technik. Die Gastro managt seit drei Jahrzehnten Wirt Stefan Breznik und die „KIB-Combo“ sorgt dafür, dass der Saal bei jeder Vorstellung bebt – und erst recht, wenn Professor Arthur Ottowitz mit seiner Mundharmonika Gas gibt.
Ohne Hilfe der vielen begeisterten KIB-Mitglieder würde es aber nicht gehen. Von der Garderobe über den technischen Aufbau bis hin zu den Umbauten auf der Bühne. „Wir machen das gerne, jeder von uns hilft da, wo er seine Fähigkeiten hat“, sagt Gerhild Stöckl, die gemeinsam mit Helga Hainz, Silke Gallo-Stöckl für die Kostüme der Akteure verantwortlich ist.
Eine Vielzahl an Perücken
Doris Wulz, ist Friseurin und bringt alljährlich 60 Perücken mit, die dann den Darstellern aufgesetzt und natürlich genial frisiert werden. „Die Perücken habe ich kreiert. Es macht unglaublichen Spaß, hier dabei zu sein.“ Für die Maske sind Magdalena Hainz, Katja Enzi und Michaela Ograjensek verantwortlich: „Es ist Stress, aber einer, den wir nicht missen wollen.“
Jeder hilft, wo Not am Mann ist
Zu den Plätzen führt unter anderem auch der Rauchfangkehrermeister Peter Micelli, der mehr als 80 Jahre am Buckel hat. „Wir sind ein eingeschweißtes Team, alle halten zusammen.“ Das sieht auch Alfred Dobnig so, der die Mäntel der Gäste in der Garderobe verwahrt: „Wir sind eine sehr schöne Gemeinschaft, jeder hilft da, wo Not am Mann ist.“
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