Schuld ist die Liebe

Eine kubanische Musikerin ist jetzt in Wals daheim

Leo und Medina musizieren gern mit ihrer Betreuerin Yinet.

(Bild: Tschepp Markus)

Sie ist von Kuba nach Salzburg gezogen. Mit „Cubaboarisch 2.0“ singt Yinet Rojas jetzt sogar beim großen „Woodstock der Blasmusik“. Genauso gern mag sie aber auch ihre kleinsten Zuhörer. Und schuld daran ist nur die Liebe.

In der Kleinkindbetreuung Wals-Viehhausen sind sie heute ein Trio. Leo, Medina und ihre Betreuerin Yinet Rojas. Die aus Kuba stammende Musikerin schnappt sich ihre Gitarre, die Kinder ihre Rasseln und schon wird musiziert.

Das größte Lächeln trägt die Wahl-Walserin auf den Lippen. „Es ist so schön, mit Kindern zu arbeiten. Zu sehen, wie sie sich entwickeln und außerdem geben sie sofort Feedback!“, lacht Rojas. Mitten in der Coronakrise hat sie diesen Job vor zweieinhalb Jahren angetreten. „Ich konnte wegen der Pandemie ja nicht auftreten“, erzählt sie. Neue Wege einzuschlagen, ist für sie nicht neu. Der Liebe wegen hat sie 2016 sogar ihren Lebensmittelpunkt verlegt: von Kuba nach Wals.

In der Walserfeldhalle hat es gefunkt
Wäre die Liebe nicht gewesen, würde die 40-Jährige heutzutage nicht mit Leo Meixners „Cubaboarisch 2.0“ auf Tournee gehen, beim Großevent „Woodstock der Blasmusik“ vor Zigtausenden Zuhörern singen und im Walser Kindergarten arbeiten. „Der Bernhard hat mich angesprochen, als ich 2014 das erste Mal in Europa war.

Kubanischen Schwung verbreitete Yinet Rojas mit Marco Duque und Boris von Johnson kürzlich mit neuer Band.

(Bild: zVg)

Daneben tourt sie mit „Cubaboarisch 2.0“ – und arbeitet im Kindergarten.

(Bild: zVg)

Rojas trat damals mit ihrer Band „Nueva Imagen“ und „Cubaboarisch“ in der Walserfeldhalle auf. Bernhard Robotka organisierte das Konzert. Die Kubanerin und der heutige Geschäftsführer der Walser Bachschmiede sind inzwischen ein Ehepaar und haben eine Familie gegründet. „Ich erlebe hier mein größtes Abenteuer und habe die Liebe meines Lebens gefunden“, erzählt die Musikerin. Sie hat ein Kind in die Ehe mitgebracht, ihr Mann hatte schon zwei und gemeinsam haben die beiden mittlerweile noch ein weiteres.

Zusammenspiel von schnell und langsam
„Familie ist ganz wichtig, die muss stimmen“, findet die Wahl-Walserin. Schwer war es dagegen, Deutsch zu lernen – und pünktlich zu sein, lacht sie: „Hier läuft alles so schnell. In Kuba sagen wir, die Welt läuft doch nicht davon.“ Schnell geht es auch mit der Musikkarriere. Neben der laufenden Tournee mit Leo Meixner trat die Sängerin kürzlich mit ihrer neuen, eigenen Band „Yinet Rojas Latin Tres“ auf. In Wals natürlich.