Der Franzose Clement Noel hat am Sonntag am Ganslernhang in Kitzbühel triumphiert! Die österreichischen Slalom-Herren müssen indes weiter auf den ersten Stockerlplatz in der laufenden Weltcup-Saison warten. Als bester ÖSV-Läufer landete Marco Schwarz (+0,43 Sekunden) auf Rang sechs.
Hinter Noel landete der Südtiroler Alex Vinatzer (+0,09) auf Rang zwei, Dritter wurde der Norweger Lucas Pinheiro Braathen (+0,19), der für Brasilien an den Start geht. Ein Spitzenplatz blieb dem ÖSV-Team einmal mehr verwehrt. Immerhin: Mannschaftlich präsentierte sich Rot-Weiß-Rot stark, fünf Läufer landeten in den Top-12.
Führungs-Duo patzt
Im ersten Durchgang hatte immer stärker werdender Regen die Eispiste etwas griffiger gemacht, im zweiten wurde der Untergrund erfolgreich mit Salz bearbeitet. Bitter endete das Rennen für die besten zwei des ersten Laufes: Der Halbzeitzweite Steven Amiez aus Frankreich patzte (27.), der Führende Timon Haugan aus Norwegen schied aus – damit behielt Schwarz seine Halbzeitposition.
Schwarz ortet Aufwärtstrend
„Ich bin happy, dass es im ersten Durchgang schon gut funktioniert hat. Natürlich wäre mehr drinnen gewesen. Aber es ist schon die Freude da, dass wieder ein Schritt in die richtige Richtung gegangen ist“, sagte Schwarz, der einen „Aufwärtstrend“ bemerkte, aber noch Arbeit vor sich hat. „Ich nehme sehr viel Positives mit. Natürlich ärgern mich gewisse Passagen, wo ich es mir noch nicht so richtig zutraue und noch nicht so die Balance habe und den Schwung absteche. Ich schaue, dass ich den ein oder anderen Fehler noch ausmerze und Stabilität reinbringe.“
„Blöder Fehler“ von Feller
Fabio Gstrein machte fünf Plätze gut und schrieb als Achter an (+0,46), Manuel Feller als Neunter (+0,53), Johannes Strolz und Dominik Raschner landeten ex aequo auf Platz zwölf (+0,95). Feller lag bei seiner finalen Fahrt praktisch schon im Schnee, blieb im Kurs und stellte seinen enormen Grundspeed unter Beweis. „Aufgeben tun wir nicht. Aber ich habe schon gemerkt, das war es eigentlich. Es war nur noch Schadensbegrenzung. Es will nicht ganz sein, heute nicht, heuer allgemein nicht.“ Er haderte mit dem „blöden Fehler“, denn das Set-up habe sehr gut gepasst.
Hier der Endstand:
Strolz verbesserte sich im zweiten Durchgang um gleich sieben Positionen, er meldete wie die Kollegen seine Anwartschaft auf einen Startplatz bei der WM in Saalbach-Hinterglemm an. „Es liegt mit, wenn mehr Tempo im Lauf ist. Ich habe es geschafft, dass ich befreiter war und den Ski besser freigeben habe können. Ich muss jetzt nur noch schauen, dass ich das durchziehe von Start bis Ziel. Ich habe Sektionen, die sehr gut sind.“
Matt: „Das ist eigentlich ein Witz“
Joshua Sturm verpasste als 37. die Qualifikation für den zweiten Durchgang, Michael Matt und Adrian Pertl schieden aus. „Ich bin klassisch am Innenski weggerutscht. Sinnlos, das beim flachen Teil der Strecke. Ich weiß nicht, was ich sagen soll, ist eigentlich ein Witz“, meinte Matt, der in Schladming für eine mögliche WM-Nominierung ein Topergebnis braucht.
Für Noel war es der 14. Weltcupsieg, der zweite auf dem Ganslernhang nach 2019. „Das ist unglaublich, Kitzbühel ist immer so speziell“, meinte der Sieger, der vom Norweger Henrik Kristoffersen das rote Trikot des Weltcupführenden übernahm und freilich auch den Schweizer Loic Meillard überholte, der ebenso wie der Norweger Atle Lie McGrath punktelos blieb.
Vinatzer landete zum dritten Mal in seiner Karriere auf dem Podest, das erste Mal seit Dezember 2020. „Es hat immer was gefehlt. Ich war immer zu früh in Rennstimmung, da war ich am Start schon zu müde. Heute habe ich es lockerer genommen. Das macht mich happy und stolz.“ Aufs einen ersten Sieg unter brasilianischer Flagge weiter warten muss Braathen, der keinen Hehl daraus machte, dass er nicht ganz zufrieden war. „Kitzbühel bedeutet mir sehr viel. Das ist so speziell, diese Energie existiert nur hier.“
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