Die Energiepreise für einen durchschnittlichen Haushalt sind im Dezember 2024 zum zweiten Mal in Folge gestiegen. Im Vergleich zum November stiegen die Kosten um 0,5 Prozent. Für den Endverbraucher dürfte das allerdings erst der Beginn einer neuen Teuerungswelle werden ...
Die höheren Preise für Diesel (plus 1,1 Prozent), Superbenzin (plus 0,9 Prozent) und Heizöl (plus 1,5 Prozent) sorgten im Dezember für den Anstieg des Energiepreisindex (EPI), teilte die Energieagentur mit. Die Treibstoffkosten würden sich besonders stark auf den EPI auswirken, da sie für durchschnittliche Haushalte von großer Bedeutung seien.
Im Jahresvergleich ging die Belastung zwar um 12,1 Prozent zurück, da die Preise für Erdgas und Brennholz gegenüber Dezember 2023 gesunken sind, für heuer ist jedoch mit Preisanstiegen zu rechnen.
Energiepreise steigen weiter
Die Energiepreise seien nach wie vor auf einem hohen Niveau. So lagen die Preise für Fernwärme im Vergleich zur Vorkrise um 74,1 Prozent und für Erdgas um 103,6 Prozent höher. Da jedoch viele Energieträger günstiger sind als vor einem Jahr, wirkten sie sich laut Energieagentur dämpfend auf die Inflation aus.
Das dürfte sich jedoch bald ändern, Haushalte müssen mit weiter steigenden Energiepreisen rechnen. „Mit dem Jahreswechsel 2024/25 sind in Österreich mehrere staatliche Fördermaßnahmen ausgelaufen, darunter die Strompreisbremse, die Senkung der Strom- und Erdgasabgabe sowie das Aussetzen der Förderkosten für erneuerbare Energien“, so die Energieagentur.
Das sind die Preistreiber im neuen Jahr
Überdies steigen die Netztarife für Strom und Gas. Auch bei Steuern und Abgaben wie der Elektrizitäts- und Erdgasabgabe, die 2022 wegen der Energiekrise auf ein Minimum abgesenkt wurden, kommen unangenehme Anpassungen auf uns zu. Offen ist zudem, ob und in welcher Höhe 2025 Erneuerbaren-Förderbeitrag und Erneuerbaren-Förderpauschale anfallen werden.
Der Netztarif wird vom Netzbetreiber eingehoben. Diese Entgelte für Strom und Gas steigen mit 2025 zum Teil sehr deutlich – voraussichtlich im Durchschnitt um 23,1 Prozent beim Strom und 16,6 Prozent beim Gas.
Die Netztarife werden von der E-Control festgesetzt. Hier steigt der Preis, weil es weniger Abnehmer gibt: Immer mehr Haushalte, die die Möglichkeiten dazu besitzen, erzeugen selbst Energie. Auch beim Gas sinkt sowohl die Zahl der Abnehmer als auch der Verbrauch. Zudem gibt es einen Investitionsstau, die heimischen Netze müssen deutlich ausgebaut werden. Die Arbeiterkammer kritisierte hier immer wieder, dass die Kosten „überproportional“ auf Haushalte abgewälzt werden – während die Großindustrie geschont werde.
Russischer Lieferstopp fällt aktuell nicht ins Gewicht
Der Gaslieferstopp des russischen Staatskonzerns Gazprom an die teilstaatliche österreichische OMV hat mit der momentanen Preissituation nichts zu tun. Hier erwarten Fachleute nach derzeitigem Stand auch nur geringe weitere Auswirkungen.
„Konsument:innen können ihre Kosten aktiv senken, indem sie etwa ineffiziente Geräte identifizieren und austauschen, energieintensive Gewohnheiten ändern und so ihren Verbrauch reduzieren“, sagte Lukas Zwieb, Experte für Energiewirtschaft in der Energieagentur.
„Zusätzlich helfen Preisvergleiche, Anbieterwechsel, Eigenproduktion von Strom oder der Bezug von günstigem Strom über erneuerbare Energiegemeinschaften“, ergänzte Zwieb.
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