Frist abgelaufen
Tote und Verletzte durch Schüsse im Libanon
Am Sonntag ist eine Frist zum Rückzug israelischer Truppen im Südlibanon abgelaufen. Es kam bereits zu Spannungen. Mindestens 15 Menschen seien durch israelischen Beschuss getötet worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit.
Anrainerinnen und Anrainer hatten versucht, im Süden in ihre Wohnorte zurückzukehren. Dort sind allerdings weiterhin israelische Truppen stationiert. Laut Aufnahmen kamen die Menschen mit Auto-Korsos, gelben Fahnen der Hisbollah und Auto-Korsos mit Porträts des getöteten Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah.
„Wir sind entschlossen, unsere Dörfer zu betreten – zu welchem Preis auch immer“, sagte eine Frau namens Fatima zur Nachrichtenagentur dpa. Ein Mann namens Mohammed sagte, dass seine Familie das Recht hätte, ihr eigenes Haus zu betreten. „Sie hätten abziehen sollen. Sie sind Besatzer, und dies ist unser Land“, meinte ein Mann namens Ali über die israelische Armee.
Berichte über größere Gefechte gab es zunächst nicht. Durch israelischen Beschuss kamen aber laut libanesischen Angaben mindestens 15 Menschen ums Leben, darunter ein Soldat. 83 weitere wurden verletzt. Israels Militär sprach von Warnschüssen, weil sich Verdächtige genähert hätten. Mehrere Personen seien festgenommen worden und würden verhört.
Rückkehr noch nicht möglich
Die Zustände im Land würden noch keine Rückkehr der Bewohnerinnen und Bewohner erlauben, sagte UN-Sonderkoordinatorin Jeanine Hennis-Plasschaert. Die israelische Armee bemüht sich laut Augenzeuginnen und Augenzeugen inzwischen, die Menschen so gut wie möglich aus den betroffenen Orten fernzuhalten, und bittet um Geduld.
Libanons Präsident Joseph Aoun sagte: „Ich teile die Freude der Menschen im Süden über den Triumph der Gerechtigkeit und rufe sie zur Zurückhaltung auf und zum Vertrauen in die (libanesischen) Streitkräfte.“ Die libanesische Armee teilte wiederum mit, ihre Truppen nicht wie vereinbart stationieren zu können. Sie würde Anrainerinnen und Anrainer bei der Rückkehr begleiten.
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