Es ist kein Halbfinale wie jedes andere. Denn im Championship Game der NFC kommt es zum Duell der Divisionsrivalen zwischen den Philadelphia Eagles und den Washington Commanders. Die Emotionen werden entsprechend aufgeheizt sein. Doch Washingtons Rookie-Sensation Jayden Daniels wird sich wahrscheinlich auch davon nicht beirren lassen.
Einst gehörten die Commanders, damals noch die Washington Redskins, zu den Fixgrößen der NFL. Zwischen 1982 und 1991 gewannen sie dreimal den Superbowl. Doch auf diesen letzten Triumph folgte der tiefe Fall. In den 32 folgenden Saisonen konnte Washington nur drei Play-off-Spiele gewinnen. Doch seit heuer sieht die Zukunft für die Commanders plötzlich wieder rosig aus.
Alles begann mit der katastrophalen Vorsaison. Denn nach nur vier Siegen in 17 Partien kam Washington beim Draft schon an zweiter Stelle zum Zug – und wählte Quarterback Jayden Daniels. Eine Wahl, die die Franchise verändern könnte. Denn der 24-Jährige verblüffte mit einer der besten Debüt-Saisonen, die ein Spielmacher je absolvierte. Würfe für 3568 Yards und 25 Touchdowns, dazu nur 9 Interceptions, aber auch 891 erlaufene Yards. Daniels schlug so richtig ein.
Keine Atempause für die Gegner
Der Erfolg kommt natürlich auch daher, dass Cheftrainer Dan Quinn und Offensive Coordinator Kliff Kingsbury um ihn herum ein spezielles Schema aufbauten. Bei diesem spielt Tempo eine gewichtige Rolle. Öfter als jedes andere Team greift Washington auf eine „No-Huddle-Offense“ zurück. Das heißt, dass sich die Spieler zwischen einzelnen Spielzügen nicht beraten, sondern gleich weiterspielen, die gegnerische Abwehr praktisch überrollen.
Das größte Erfolgsrezept von Daniels ist laut Quinn jedoch ein anderes, ein eigentlich ganz einfaches. „Er bleibt immer fokussiert, er arbeitet extrem viel und daher kommt sein Erfolg.“ Besonders hebt er die mentale Stärke, speziell für einen so jungen Spieler eine ungewöhnliche Qualität, hervor. Während andere Quarterbacks darunter leiden, scheint es, als würde Daniels in diesen Situationen noch stärker werden. „Wenn um ihn herum mentales Chaos herrscht, fühlt er sich richtig wohl in seiner eigenen Zone.“
Bangen um Hurts‘ Knie
Das könnte gerade im Hexenkessel von Philadelphia, einem der unangenehmsten Auswärtsstadien der NFL, entscheidend sein. Die Eagles gelten zwar als ausgeglicheneres Team, werden aber von einer großen Sorge geplagt. Denn ihr eigener Quarterback Jalen Hurts verletzte sich im Viertelfinale gegen die Los Angeles Rams am Knie, konnte diese Woche nur limitiert trainieren.
„Ich werde wohl mit einem Verband spielen müssen“, ließ er am Samstag wissen. Das wäre für die Eagles zwar besser als auf Ersatzmann Kenny Pickett zurückgreifen zu müssen, doch würde es Hurts, der gerade auch von seiner Mobilität lebt, doch stark limitieren. Besonders wohl in mentaler Hinsicht. Doch Vorsicht kann in einem NFL-Halbfinale freilich keine Devise sein.
Falls Hurts nicht spielen kann, müssten sich die Eagles noch mehr als sonst auf Running Back Saquon Barkley verlassen, in dieser Saison der beste Spieler seiner Position. Wohingegen Washington die drittschlechteste Laufverteidigung der NFL aufweist. Ein denkbar schlechtes Matchup aus Sicht der Commanders.
Die an Barkley ohnehin keine guten Erinnerungen haben. In den beiden Saisonduellen lief er jeweils zu zwei Touchdowns und 146 bzw. 150 Yards, zuletzt wurde er auch im Viertelfinale gegen die Los Angeles Rams zum entscheidenden Faktor. Gut möglich, dass das gegen Washington wieder der Fall ist.
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