Auslieferung möglich?
Meistgesuchter Drogenboss Europas entdeckt
Nach jahrelanger Fahndung ist jetzt einer der meistgesuchten Drogenbosse Europas in Sierra Leone entdeckt worden. Jos Leijdekkers war in den Niederlanden in Abwesenheit zu 24 Jahren Haft verurteilt worden, unter anderem wegen Schmuggels von Kokain und der Anordnung eines Mordes.
Ein belgisches Gericht verurteilte ihn zudem wegen Drogenhandels und Körperverletzung zu zehn Jahren Gefängnis. Zuletzt hatten Fahnderinnen und Fahnder den Niederländer in der Türkei vermutet. Die Behörden gehen davon aus, dass der 33-Jährige mit dem Kokainschmuggel vor allem über die Häfen Rotterdam und Amsterdam Dutzende Millionen Euro verdient hat. Nun sei er in Sierra Leone entdeckt worden, teilte die Polizei mit.
Wie der öffentlich-rechtliche Sender NOS berichtete, sei der Drogenboss auf Bildern gemeinsam mit dem Präsidenten des westafrikanischen Landes gesichtet worden. Der niederländische Sender veröffentlichte eine Videosequenz, die den Kriminellen neben der Tochter des Präsidenten in einer Kirche zeigen soll. Sierra Leone habe eine Scharnierfunktion im Kokainhandel zwischen Südamerika und Europa.
Hier sehen Sie Fotos von dem Drogenboss.
Schon neue Staatsbürgerschaft?
Es sei allerdings schwierig, den Gesuchten in die Niederlande zu schaffen, berichtete der Sender. Mit Sierra Leone gebe es kein Auslieferungsabkommen. Leijdekkers habe möglicherweise schon die Staatsangehörigkeit des Landes angenommen.
Die Häfen des westafrikanischen Staates dienen als wichtige Anlaufstelle für Drogen aus Südamerika auf dem weiteren Weg nach Europa. Zudem gilt das Land als korrupt. Auf dem Korruptionsranking der NGO Transparency International landet es trotz regelmäßigen demokratischen Wahlen auf Platz 108 von 180 der korruptesten Staaten.
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