Blauhelme „in Falle“
Rebellen im Kongo rücken weiter vor
Die Rebellen der M23-Bewegung rücken offenbar im Osten der Demokratischen Republik Kongo weiter vor. Laut eigenen Angaben haben sie nunmehr auch Goma, die größte Stadt in der Region, übernommen. Die dort stationierten UNO-Friedenssoldaten sitzen laut eigenen Worten „in der Falle“.
„Die Straßen sind blockiert und der Flughafen kann nicht mehr für Evakuierungen oder humanitäre Hilfe genutzt werden“, berichtete Bintou Keita, Leiterin der UNO-Mission im Kongo, dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Das wichtigste Gremium der UNO kam am Sonntag zu einer dringlichen Sitzung zusammen und nahm eine Erklärung an, in dem die Rebellen zum Stopp der Offensive aufgefordert wurden. Zugleich wurden „externe Kräfte“ zum sofortigen Rückzug aufgerufen. Gemeint ist das Nachbarland Ruanda, wenngleich es nicht explizit genannt wurde.
Kongo wirft Ruanda „Kriegserklärung“ vor
Die Demokratische Republik Kongo wirft Ruanda die Entsendung von Truppen in ihr Land vor. Das sei eine „Kriegserklärung“, die Sanktionen des UNO-Sicherheitsrats erfordere, sagte die kongolesische Außenministerin Therese Kayikwamba Wagner am Sonntag bei der Sicherheitsratssitzung.
Die US-Regierung, Frankreich und Großbritannien verurteilten die mutmaßliche Unterstützung der Rebellen durch Ruanda. Das Nachbarland weist die Anschuldigungen zurück. „Die gegenwärtige Krise hätte vermieden werden können, wenn die kongolesische Regierung ein echtes Engagement für den Frieden gezeigt hätte“, sagte Ruandas UNO-Botschafter Ernest Rwamucyo.
Rebellen kontrollieren wichtigen Rohstoff
Die ostkongolesischen Grenzregionen gelten seit dem Völkermord in Ruanda 1994 als äußerst instabil. Die M23 ist die jüngste in einer langen Reihe von Tutsi-geführten Rebellengruppen. Seit Beginn der jüngsten Offensive der M23 am 23. Jänner flohen UNO-Angaben zufolge Hunderttausende Menschen aus den Kampfgebieten, was die humanitäre Lage weiter verschärft. Aufgrund der Gewalt musste das Welternährungsprogramm seine Nothilfe vorübergehend einstellen.
Der Ostkongo verfügt über reiche Rohstoffvorkommen. Besonders wertvoll ist das Metall Coltan. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Herstellung von Laptops, Smartphones oder den Batterien von Elektroautos. Die DR Kongo ist weltweit einer der wichtigsten Coltan-Produzenten. Die M23 kontrolliert in den von der Miliz eroberten Gebieten den Abbau des Coltan.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.