(Bild: KMM)

„Gefällt mir nicht!“

In diesem Palast in Rom lebten Päpste und Könige

Zuerst war es die Sommerresidenz der Päpste, dann zogen Italiens Könige ein. Die ursprünglichen Hausherren wurden aus dem Palast geworfen, den Neuen gefiel das Schloss nicht. Heute ist der beeindruckende Palazzo del Quirinale in Rom der Sitz des italienischen Staatspräsidenten.

„Gefällt mir nicht!“ – das war alles, was der erste italienische König im Jahr 1870 sagte, als er seinen künftigen Amtssitz in Rom, den berühmten Quririnalspalast, erstmals betrat. Seine Umgebung war nicht wirklich überrascht über diese Aussage. Schließlich wusste man, dass sich König Vittorio Emanuele II. nur für drei Dinge ehrlich begeistern konnte: reichliches Essen, die Jagd und eine dralle Soldatentochter namens Rosina, die er später sogar heiratete. Begeisterung für ein jahrhundertealtes Gesamtkunstwerk hatte vom neuen König niemand erwartet.

Vittorio Emanuele II. (1820-1878) (Bild: Cameraphoto / akg-images / picturedesk.com)
Vittorio Emanuele II. (1820-1878)

Wieso der König plötzlich zu einem Palast kam, der ihm gar nicht gefiel? Weil er den früheren Hausherrn einfach hinausgeworfen hatte. Und das war Papst Pius IX. (1792-1878). Pius erlebte zwar das bis heute längste Pontifikat der Geschichte – nämlich 31 Jahre –, dafür verlor er aber fast das gesamte Territorium des einst riesigen Kirchenstaates, bis auf jenen winzigen Rest, der heute den Vatikan ausmacht.

Papst Clemens IX. (1600-1669), einer der vielen päpstlichen Hausherren (Bild: akg-images / picturedesk.com)
Papst Clemens IX. (1600-1669), einer der vielen päpstlichen Hausherren

Das Reich der Päpste umfasste einst ganz Mittelitalien und  reichte vom Mittelmeer bis zur Adria, von Bologna bis ins südliche Latium. Durch die Einigung Italiens zum Nationalstaat im 19. Jahrhundert – das „Risorgimento“ – verlor Papst Pius IX. alles bis auf die Vatikanstadt. Sein prächtiger Sommersitz in der Stadt Rom, der Palazzo del Quirinale, wurde zum Sitz des neuen italienischen Königs.

Italiens Royals sollten aber nicht die letzten Hausherren des 1583 errichteten Quirinale werden. Bei der Volksabstimmung von 1946, bei der die Italiener über ihre künftige Staatsform entschieden, sprach sich die Mehrheit für eine Republik aus. Der letzte König von Italien, Umberto II., musste den Quirinale nun ebenfalls verlassen.

Der prächtige Park des Palazzo (Bild: Fabio Frustaci / Camera Press / picturedesk.com)
Der prächtige Park des Palazzo

Heute ist der prächtige Palazzo del Quirinale der Sitz des italienischen Staatspräsidenten.

Zu den schönsten Räumen zählen unter anderem:

Der Zodiaksaal

(Bild: APA-PictureDesk/Fabio Frustaci / Camera Press / picturedesk.com)

Ein Raum wie geschaffen für das tägliche Mittagessen. Dachten zumindest Italiens Könige, die im berühmten „Sala dello Zodiaco“ bevorzugt ihr Lunch einnahmen. Der Salon, einer der prächtigsten des Quirinale, ist nach den abgebildeten Tierkreiszeichen benannt. Er entstand unter Papst Paul V. (Pontifikat: 1605-1621) und ist einer jener Räume, die heute neben den Arbeitsräumen des italienischen Staatspräsidenten liegen.

Die Piffetti-Bibliothek

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Die prachtvolle Bibliothek des Quirinale gehörte einst zu den privaten Appartements von Königin Margherita. Sie beauftragte den begabtesten Kunsttischler ihrer Zeit, Pietro Piffetti, mit der Gestaltung der Bibliothek– nach ihm ist die berühmte Bibliothek heute auch benannt.

Der Saal der Wandteppiche 

(Bild: APA-PictureDesk/Fabio Frustaci / Camera Press / picturedesk.com)

Italiens Royals nutzen diesen Raum für Empfänge und Bälle. Seinen Namen hat er von den prächtigen Wandteppichen mit mythologischen Szenen aus dem 18. Jahrhundert, die hier angebracht wurden. 

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