Residenz öffnet Tore

Ein Denkmal und ein Fest für die Zweisprachigkeit

Kärnten
27.01.2025 15:00

Katholische Kirche Kärnten setzt im Jubiläumsjahr mit einem eigenen Festtag ein Zeichen für die Zweisprachigkeit. Zwei „Pionieren der Versöhnung“ wird ein Denkmal gesetzt.

„Den beiden gehört ein Denkmal gesetzt!“, erklärt Diözesanbischof Josef Marketz sein „persönliches Anliegen“. Die Rede ist von Ernst Waldstein-Wartenberg und Valentin Inzko sen., die als Co-Vorsitzende des Deutsch-Slowenischen Koordinationsausschusses in den 70er-Jahren unermüdlich für die Versöhnung zwischen den Volksgruppen gekämpft haben. „Wir sind jetzt an einem Punkt, wo wir uns gut in die Augen sehen. Da bietet sich ein Fest an – eingebettet ins Jubiläumsjahr“, betont Marketz, der erste Bischof aus der slowenischen Volksgruppe seit 200 Jahren.

Ehre für Valentin Inzko sen. & Ernst Waldstein- Wartenberg, die Co-Vorsitzenden des Deutsch-Slowenischen Koordinationsausschusses in den 70er-Jahren. (Bild: Foto Ndeelja)
Ehre für Valentin Inzko sen. & Ernst Waldstein- Wartenberg, die Co-Vorsitzenden des Deutsch-Slowenischen Koordinationsausschusses in den 70er-Jahren.

Symposion und Fest für die Zweisprachigkeit 
Am 16.Mai öffnet daher die Bischöfliche Residenz ihre Pforten. Erst werden sich Experten aus allen Feldern beim Symposion über „Toleranz und Akzeptanz der Zweisprachigkeit in Kärnten“ austauschen. „Die Beiträge der Referenten erscheinen auch als Buch rechtzeitig zum Symposion“, erklärt Diözesanarchivar Peter Tropper, der die „fantastische Zusammenarbeit“ mit Marija Wakounig lobt. „Für das Fest hat sich jeder einen Partner aus der anderen Sprachgruppe gesucht.“

Bevor sich dann ab 15.30 Uhr die Residenz und der Garten für die Allgemeinheit öffnen – „es ist genug Platz für 1000, gar 2000 Leute“, so der Bischof – wird das Gewinnerprojekt des künstlerischen Wettbewerbs mit einem Festakt um 14 Uhr präsentiert.

Diözesanarchivar i. R. Tropper, Bischof Marketz, Musiker Puschnig und Kurator Pucker (v. l.) präsentieren in der Bischöflichen Residenz das Programm und den künstlerischen Wettbewerb zur Kultur- und Festveranstaltung am 16. Mai. (Bild: ©HelgeBauer)
Diözesanarchivar i. R. Tropper, Bischof Marketz, Musiker Puschnig und Kurator Pucker (v. l.) präsentieren in der Bischöflichen Residenz das Programm und den künstlerischen Wettbewerb zur Kultur- und Festveranstaltung am 16. Mai.

„Wie Lebensfäden, die immer zusammenlaufen.“ 
Sechs Künstler, drei aus jeder Volksgruppe, stellten sich der Aufgabe, ein würdiges Denkmal zu schaffen. „Jeder suchte sich wieder ein Gegenüber aus der anderen Volksgruppe“, erklärt Kurator Igor Pucker. „Die hohe Qualität hat es der Jury nicht leicht gemacht.“ Mit einem transparenter Metallkubus, durchzogen von farbigen PVC-Schnüren, beschallt von „Is schon still uman See“ und „Nmav čez jezero“ überzeugten Nataša Sienčnik, Medienkünstlerin, und Wolfgang Puschnig, Komponist, die Jury.

„Das sind die heimlichen Hymnen der Volksgruppen“, schwärmt Puschnig. „Die Installation von Nataša hat vom Gefühl her etwas Richtiges gehabt, wie Lebensfäden, die immer zusammenlaufen.“ Für den Komponisten ist nicht nur der Sieg bemerkenswert, sondern auch das Zustandekommen der Kooperation: „Das Überraschende war, dass mich plötzlich eine bildende Künstlerin angerufen hat. Jetzt sitzen wir da und staunen.“

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