Die ÖVP verlor am Sonntag in Niederösterreich statistisch gesehen ein Mandat pro Gemeinde, die FPÖ gewann im Schnitt zwei dazu. Beide Parteien sehen sich jetzt als Sieger – und haben damit irgendwie recht.
Ein solides Ergebnis. Ein Satz, der irgendwie von jeder Partei kommen könnte. Gesagt hat ihn Hikmet Aslan, Landesgeschäftsführer der Grünen. Die Öko-Partei war in 116 Gemeinden an den Start gegangen, hatte 307 Sitze geholt. Sein roter Amtsgenosse Wolfgang Zwander gratuliert SPÖ-Bürgermeistern und „erfolgreichen Ortsparteien“ – kommentiert aber lieber das Ergebnis der ÖVP. Diese habe unter einer annähernd landesweiten Kandidatur der FPÖ gelitten, versucht er nun, einen Keil zwischen die Koalitionsparteien zu treiben.
Bürgermeisterwahlen kommen erst
Und Schwarz-Blau? FPÖ-Chef Udo Landbauer freut sich über drei blaue Gemeinden und „ein starkes freiheitliches Fundament“ mit 1316 Mandaten. Durch die beinahe Verdreifachung des Ergebnisses von 2020 lässt Parteimanager Alexander Murlasits sich sogar dazu hinreißen, die Freiheitlichen als „einzigen Wahlsieger“ in Niederösterreich zu feiern. Wie viele erste (und zweite) Plätze man allerdings auch in Bürgermeisterämter verwandeln kann, bleibt offen.
Die ÖVP hat fast fünfmal so viele Sitze wie die Freiheitlichen und das macht Landesgeschäftsführer Matthias Zauner froh. Er wird nicht müde, zu betonen, dass das „herbeigeschriebene Katastrophenergebnis“ ausgeblieben sei. 568 Gemeinden haben am Sonntag gewählt, 568 Mandate hat die Volkspartei verloren. „Das ist nichts“, sagt Zauner: „Es ist wie beim Skispringen: Es geht nicht darum, den Schanzenrekord aufzustellen, sondern erster zu werden. Keine rote oder blaue Welle hat uns überrollt!“
Interne Revolte wurde abgesagt
Auch die Palastrevolte in der Partei ist vom Tisch – das Ergebnis für die ÖVP war „zu gut“ für Konsequenzen, hört man. Landesvize Stephan Pernkopf zum Säbelrasseln des Bauernbundes: „Ich kenne die Gerüchte, das ist Unsinn.“
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