Häuser ausspioniert

Bürger warnen im Internet vor unheimlicher Bande

Oberösterreich
28.01.2025 06:00

„Achtung, Achtung, Achtung“ – eine Bewohnerin von St. Marien (OÖ) warnt auf sozialen Medien eindringlich vor Betrügerbanden. Zwei Unbekannte hätten ihr Haus ausgekundschaftet – unter dem Vorwand, nur nach zum Verkauf stehenden Autos Ausschau zu halten. Der Beitrag ist kein Einzellfall. Die „Krone“ überprüfte die Gerüchte.

Mehrfach warnen sich Bewohner des Kremstals derzeit gegenseitig auf Online-Plattformen vor Gruppen, die herumziehen. So auch in Piberbach: „Einer läutet, der andere kundschaftet aus. Nach jedem Haus wird ein Telefonat geführt. Seid vorsichtig“, schreibt eine Nutzerin. Auf dem Schreibtisch von Bürgermeister Markus Mitterbaur ist die Sache ebenfalls schon aufgeschlagen: „Ich habe vorige Woche eine Nachricht von einem Gemeindebürger bekommen, dass sich Leute herumtreiben und mit der Masche, sie hätten Hunger und Durst, anläuten. Mitgehende kundschaften dann aus“, berichtet der Ortschef.

„Leute klingeln an und verhalten sich komisch“
Ähnliches ist seinem Amtskollegen aus dem rund zehn Kilometer entfernten Bad Hall zu Ohren gekommen: „Die Leute klingeln bei Häusern an und verhalten sich komisch. Die Polizei weiß Bescheid und versucht, das in den Griff zu bekommen“, sagt Ortschef Bernhard Ruf. Was ist nun an den Gerüchten dran – gibt es Vorfälle mit besagten Betrügern wirklich? Strafrechtlich jedenfalls nicht, denn Delikt wurde bisher kein einziges gemeldet: „Uns sind keine konkreten Einbrüche bekannt“, kann die Landespolizeidirektion beruhigen.

Zitat Icon

Ich habe eine Nachricht bekommen, dass sich Leute herumtreiben und mit der Masche, sie hätten Hunger oder Durst, anläuten.

Markus Mitterbaur, Bürgermeister von Piberbach

Keinen ins eigene Haus lassen
Und auch der Chef der Diebstahlgruppe im Landeskriminalamt, Christian Schmidseder, weiß von keiner aktuellen kriminellen Serie, meint aber grundsätzlich: „Das haben wir das ganze Jahr, dass Bettler unterwegs sind. Die werden irgendwo ausgesetzt und klappern eine Siedlung nach der anderen ab. Es sind vorwiegend rumänische Staatsbürger, die von Haus zu Haus gehen und bei Gelegenheit auch Einschleichdiebstähle begehen“, so der Chefermittler. Sein Ratschlag: „Auf keinen Fall jemanden ins Haus lassen und die Polizei verständigen.“

Erst kürzlich erwischten die Ermittler die Täter einer tatsächlichen Einbruchsserie: Sechs junge Männer, vorwiegend aus Wels und Umgebung, brachen seit November reihenweise in Schulen und Kindergärten ein – die „Krone“ berichtete. Einbrüche in Wohnungen und Häuser haben im langjährigen Schnitt österreichweit hingegen abgenommen. 2014 gab es deswegen noch 17.110 Anzeigen, im Jahr 2023 waren es 7647.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt