Kosten hin, Klimaschutz her – SUVs sind in Vorarlberg so beliebt wie noch nie zuvor. Laut einer Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) waren im Vorjahr über 45 Prozent aller neu zugelassenen Fahrzeuge SUVs.
5585 der 12343 im Vorjahr in Vorarlberg zugelassenen Neuwagen waren gemäß den Zahlen der Statistik Austria SUV oder Geländewagen. Der Anteil der „Straßenschiffe“ hat sich innerhalb von nur zehn Jahren verdoppelt. Besonders beliebt sind die großen Karren im Bezirk Bludenz, wo 2024 gleich 56 Prozent aller Neuzulassungen auf SUVs entfielen. Zum Vergleich: Im Bezirk Dornbirn betrug der SUV-Anteil „nur“ knapp 38 Prozent.
Je größer, desto schlechter für die Umwelt
Drei Viertel der Vorarlberger SUV fahren zur Gänze oder als Hybrid-Pkw teilweise mit Benzin oder Diesel. Bei den Plug-In-Hybriden ist der SUV-Anteil mit 77 Prozent am höchsten. Diese versprechen allerdings in der Regel nicht, was die Werbung in Sachen Nachhaltigkeit verspricht: So zeigt ein Bericht des Europäischen Rechnungshofs, dass der reale Verbrauch von Plug-In-Hybriden im Schnitt mehr als dreimal so hoch ist wie die Herstellerangaben erwarten lassen.
Auch elektrisch betriebene SUV taugen nur als Feigenblatt: Laut Umweltbundesamt verursacht ein E-Pkw mit einem Gewicht von rund 2100 Kilogramm im Schnitt in der Gesamtbilanz fast doppelt so viel CO2 pro Fahrzeugkilometer wie ein kleinerer E-Pkw mit einem Gewicht von rund 1300 Kilogramm. Der Stromverbrauch beim Fahren ist durchschnittlich um rund zwei Drittel höher.
VCÖ sieht Politik in der Pflicht
Laut VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky müsse dem SUV-Boom unbedingt gegengesteuert werden: „Die Politik ist gefordert, auf EU-Ebene Rahmenbedingungen zu setzen, damit die Hersteller mehr sparsame Modelle auf den Markt bringen. Es wäre falsch, die Verantwortung einzig auf die Konsumenten abzuwälzen. Denn das Angebot bestimmt die Nachfrage.“
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.