Szene alarmiert

Steirisches Kulturbudget: „Risiko des Kahlschlags“

Steiermark
28.01.2025 08:26

Die steirische Kulturszene ist alarmiert. Die Mittel für die Jahres- und Projektförderungen sollen um 40 Prozent gekürzt werden, das würde für viele Institutionen das Aus bedeuten. 

Noch bevor die neue steirische Landesregierung bei einer Klausur am Wochenende die Details zu ihren Vorhaben im Kulturbereich ausarbeiten will, berichtet die IG Kultur Steiermark von konkret geplanten Einsparungsmaßnahmen: So soll das Budget für die Jahres- und Projektförderungen um rund 40 Prozent gekürzt werden. „Dies betrifft vor allem kleine, gemeinnützige Kunst- und Kulturvereine, die als kulturelle Nahversorger ein lebendiges Kulturgeschehen für die lokale Bevölkerung ermöglichen“, sagt Geschäftsführerin Lidija Krienzer-Radojevic.

Hunderte Kulturinitiativen in der Steiermark (vom spleen*festival für Jugendtheater bis zum Grazer Kunstverein) erhielten 2024 Jahres- oder Projektförderungen, rund 2,4 Millionen Euro hat das Land Steiermark dafür ausgegeben. 2025 sollen es nur noch 1,4 Millionen Euro sein.

Noch kein Budget von Land und Bund
Ein Problem: Viele der nun gekürzten Leistungen waren nie Teil des offiziellen Förderbudgets, sondern sind vom langjährigen Kulturlandesrat Christopher Drexler nur nach Bedarf als Einmalzahlungen aufgestockt worden. In Verbindung mit der angespannten Budgetsituation in Graz und auf Bundesebene (wo es ebenfalls noch kein beschlossenes Budget für 2025 gibt und das Kulturressort den Beziehern einer Jahresförderung derzeit nur rund die Hälfte der Vorjahressumme zusagt) bestehe das „Risiko eines Kahlschlags“.

Lidija Krienzer-Radojevic, IG Kultur Steiermark. (Bild: Gudrun Becker)
Lidija Krienzer-Radojevic, IG Kultur Steiermark.

Und das, obwohl das Kulturbudget des Landes in den vergangenen Jahren eigentlich beträchtlich erhöht wurde (von 62,5 Mio. im Jahr 2019 auf rund 85 Mio. im Vorjahr). Der Großteil dieser Erhöhungen ging jedoch an die Landeskultureinrichtungen (Bühnen Graz, Universalmuseum Joanneum, steirischer herbst und Volkskultur Steiermark GmbH), während der Fördertopf für die restliche Szene (darunter übrigens auch viele Vertreter der Volkskultur) seit Jahren stagniert. Die IG Kultur hofft nun, dass der „Ausgleich dieser Ungleichbehandlung“ für die neue Landesregierung „eine Priorität im Kulturbereich“ sein wird.

Übrigens: Vorerst nicht von den Einsparungen betroffen sind all jene Institutionen, die einen mehrjährigen Fördervertrag haben – vor allem wohl, weil diese Verträge noch bis Ende 2025 laufen und die Förderperiode von 2026 bis 2028 erst ausgeschrieben werden muss. „Aber auch hier steigt die Nervosität“, sagt Krienzer-Radojevic.

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