„Opa“ will zu Olympia

ÖSV-Adler glänzte gegen Skisprung-Opa Kasai

Der Klagenfurter Markus Müller holte sich ein Weltcup-Ticket – darauf hofft auch Legende Noriaki Kasai.

(Bild: GEPA Pictures)

Im Guiness-Buch der Rekorde ist Skispringer Noriaki Kasai Stammgast – insgesamt hat er dort sechs Einträge. Kein Wunder, denn mit 52 Jahren ist die Legende immer noch aktiv. Derzeit allerdings im zweitklassigen Continental-Cup. Dort hatte er am Wochenende bei drei Bewerben gegen den Klagenfurter Markus Müller das Nachsehen. Dieser konnte sich so wieder ein Fixticket für den Weltcup holen.

Bei den japanischen Meisterschaften in Hakuba im Oktober belegte die Skisprung-Legende Noriaki Kasai den vierten Platz – mit stolzen 52 Jahren. Doch damit verpasste der Evergreen das Ticket für die Weltcup-Saison knapp. Daher tingelt er nun mit dem Continental-Cup um die ganze Welt und springt großteils vor leeren Tribünen. An ein Karriereende denkt der dreifache Olympia-Medaillengewinner trotzdem noch lange nicht. „Ich habe gerade wieder mit ihm gesprochen, Noriaki will sicher noch ein Jahr aktiv bleiben. Klar hätte er im Weltcup keine Chance mehr – wäre er da mit 52 Jahren noch voll dabei, müssten sich die jungen Athleten hinterfragen. Aber in dem Alter noch zu springen, ist einfach bewundernswert“, sagt Kärntens Ex-Sprung-Ass Martin Koch, der aber auch weiß: „In Japan geht das leichter, die Athleten sind ja bei einer Firma angestellt.“

Noriaki Kasai träumt immer noch von den Olympischen Spielen 2026.

(Bild: AFP or licensors)

Traum von Turin 2026
So hat er seinen Traum von den Olympischen Spielen 2026 in Turin noch nicht ganz aufgegeben. Koch: „Als wir uns zuletzt gesehen haben, meinte er, dass er alles versuchen wird, um sich zu qualifizieren. Ich freue mich immer, wenn ich Kasai sehe – er ist ein ganz gemütlicher Zeitgenosse.“ Drei Olympiamedaillen (zweimal Silber, einmal Bronze) hat Kasai daheim in seinem Trophäenschrank – dazu wurde er 1992 in Harrachov (Tsch) Skiflug-Weltmeister.

Noriaki Kasai meinte zu mir, dass er alles versuchen wird, um sich für die Olympischen Spiele 2026 zu qualifizieren. Im Weltcup hätte er aber keine Chance mehr – wäre er da voll dabei, müssten sich die jungen Springer hinterfragen.

Ex-Skisprung-Ass Martin KOCH

Sechs Einträge im Guiness-Buch
Natürlich ist er als Skisprung-Opa auch prominent im Guiness Buch der Rekorde vertreten: ältester Athlet mit Punkten Weltcup, meiste Weltcup-Starts (579), ältester WM-Medaillen-Gewinner (2017 mit 44 Jahren), meiste Olympia-Teilnahmen (acht), meiste WM-Teilnahmen (13) und ältester Sieger eines Weltcup-Bewerbes (mit 42 Jahren).

Zurück im Weltcup
Beim Continental-Cup in Kasais Heimat Sapporo hatte aber Kärntens Youngster Markus Müller bei allen sechs Sprüngen im Vergleich mit der Legende die Nase vorne. Mit den Plätzen zwei, drei und vier holte er sich wie schon zu Saisonbeginn ein Fixticket für die nächsten drei Weltcup-Bewerbe in Willingen (dieses Wochenende), Lake Placid und eben wieder Sapporo. „Toll, dass es gleich wieder geklappt hat. Mit den Sprüngen war ich zufrieden“, meint der 22-Jährige. „Es ist lässig, gegen so eine Legende wie Kasai zu springen. Klar schaut man da hin – er ist mit 52 Jahren immer noch fit.“

Der Klagenfurter Markus Müller will auch im Weltcup abheben.

(Bild: Tröster Andreas)

Zweimal schon Elfter
Bei seinen Auftritten im Weltcup gelangen ihm in Engelberg (Sz) und Innsbruck zwei elfte Plätze. Klar will er bei den nächsten Stationen in Willingen (D), Lake Placid (US) und Sapporo noch mehr aufzeigen: „Ich will coole Sprünge abliefern und zeigen, dass ich im Weltcup bestehen kann. Meine Sprünge bisher waren großteils ganz gut.“

Großte Dichte in Österreich
Wobei die große Dichte in Österreichs Aufgebot es Müller schwer macht, sich bei den „Großen“ festzusetzen: „In einer anderen Nation wäre ich wohl schon seit drei Jahren im Weltcup – der Vorteil ist, dass ich im Training die besten Vergeliche habe. Im Sommer durfte ich ja in der ersten Gruppe mittrainieren.“