Ein Kassenarzt aus dem Burgenland betrog die Versicherungen um 233.000 Euro – jetzt bezieht der Ex-Mediziner Notstandshilfe und darf nie wieder seinem Beruf nachgehen. Er hatte Rechnungen ausgestellt, ohne die Patienten je behandelt zu haben.
Fix ist, dass der Allgemeinmediziner nie wieder als Arzt arbeiten wird dürfen. Das trifft den Burgenländer, noch keine 50, vermutlich am härtesten. 2016 hatte er von einem Kollegen „einen Saustall“ übernommen. Klar, die 40 Jahre alte Einrichtung der Ordination musste saniert werden. Kostet Geld. Nach zwei Jahren mit einem Verdienst von „um die 10.000 Euro netto pro Monat“ trudelten laufend Rechnungen ein. Für Sozialversicherung, Krankenkasse, Steuern. Das Personal war auch nicht gratis.
Blutbild? Na ja, geht leider nicht
„Ich war medikamentenabhängig, habe so eine Art Wurschtigkeitstabletten konsumiert“, sagt der Mann, der das finanzielle Loch mit erfundenen Behandlungen und Diagnosen stopfte. So forderte er etwa von der SVS Geld für 49 Termine mit einer Pensionistin ein, ohne dass sie bei ihm gewesen wäre. Als sie ein Blutbild machen wollte, musste er verneinen – er hatte es bereits abgerechnet.
„Ich habe nur noch mein Gewand und Hausrat“, sagt der Notstandshilfe-Bezieher, der die Versicherungen um mehr als 300.000 Euro geprellt haben soll. Sein Anwalt meint, es seien „nur“ 214.000 gewesen, das mindert den Strafrahmen. Man einigte sich auf 233.000 Euro und 24 Monate bedingte Haft. Für eine gescheiterte Existenz.
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