Im Müllraum im Haus seiner Tante soll ein 20-jähriger Rumäne in Graz eine Bekannte (15) vergewaltigt haben. Wie so oft bei derartigen Prozessen steht Aussage gegen Aussage.
Der 20-jährige Angeklagte hat bereits neun Verurteilungen. Seit er 14 ist, war er immer wieder im Gefängnis. Kurz nachdem er seine letzte Haftstrafe abgesessen hatte, wurde er wieder festgenommen. Er soll im Herbst 2022 in Graz eine 15-Jährige im Müllraum im Haus seiner Tante vergewaltigt haben.
„Unter einem Vorwand hat er sie dorthin gelockt. Je mehr sie ihn ablehnte, desto wütender wurde er. Er versetzte ihr zwei Schläge, schüchterte sie eint. Erst, als sie eine Panikattacke erlitt, hat er von ihr abgelassen“, sagt Anklägerin Sandra Wiltsche. Weil dem Opfer nach der Tat niemand glaubte und alle die junge Frau für eine Lügnerin hielten, hätte sie sich erst nach einem Jahr einer Psychologin anvertraut.
Je mehr sie ihn ablehnte, desto wütender wurde er. Er versetzte ihr zwei Schläge, schüchterte sie ein.
Staatsanwältin Sandra Wiltsche
Der Angeklagte selbst leugnet am Dienstag vor Gericht in Graz die Tat begangen zu haben. „Wir waren nie im Müllraum.“ Er hätte einmal Sex mit dem Mädchen gehabt, weil es zwischen ihnen gefunkt hatte, aber es war einvernehmlich. Seine Tante hätte sie im Bett erwischt.
„Sie war eifersüchtig“
Warum glaubt er, dass sie dann solche Vorwürfe gegen ihn erhebt? „Sie ist kaputt in der Psyche, traumatisiert durch ihre Mutter. Das hat sie mir erzählt“, erklärte der Rumäne, der vor seiner Haft als Security arbeitete. Sie hätte immer Panikattacken gehabt und nicht einmal alleine Bus fahren können. „Sie war eifersüchtig, weil ich verlobt war und mit einer ihrer Freundinnen gerade eine Kennenlernphase hatte.“ Zudem hätte sie ihn angelogen wegen ihres Alters. „Sie sagte, sie sei schon 17.“
Sie war eifersüchtig, weil ich verlobt war und mit einer ihrer Freundinnen gerade eine Kennenlernphase hatte.
Der Angeklagte
Als Richter Florian Farmer den Rumänen auf seine widersprüchlichen Aussagen vor Gericht und bei der Polizei hinweist („Dort wussten sie angeblich, dass sie 15 ist und gaben an, öfter mit ihr geschlafen zu haben“), winkt der 20-Jährige ab: „Da stand ich unter Schock. Inzwischen hatte ich Zeit, nachzudenken.“
Weil eine Zeugin inzwischen im Ausland lebt, muss vertagt werden. Zudem beantragt Verteidiger Bernhard Lehofer in Bezug auf das Opfer ein aussagepsychologisches Gutachten.
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