Auch Innbrücke neu

Mega-Pläne gegen den Verkehrskollaps im Zillertal

Tirol
28.01.2025 19:00

Ein Hoffnungsschimmer gegen den ständigen Stau: Land und Asfinag präsentierten am Dienstag ein 54-Millionen-Euro-Projekt zur Linderung der Verkehrssorgen im Zillertal. Wermutstropfen: Der Start ist frühestens in zwei Jahren möglich.

Man muss kein Einheimischer sein, sondern nur regelmäßig die Verkehrsmeldungen hören, um eines der Nadelöhre in Tirol zu kennen – das Zillertal. Mittlerweile staut es sich auch an manchen Sommertagen auf die A12 und bis auf die Achenseestraße zurück. Kein Wunder: Rund 17.000 Fahrzeuge passieren im Schnitt den (derzeit in Sanierung befindlichen) Brettfalltunnel, bis zu 28.000 sind es zu Saisonzeiten im Winter.

Die Grafik verdeutlicht die Pläne für die Anbindung an die A12 Inntalautobahn. (Bild: Krone KREATIV/Land Tirol)
Die Grafik verdeutlicht die Pläne für die Anbindung an die A12 Inntalautobahn.

Nach jahrelangen Planungen luden Land und Asfinag am Dienstag zu einem Pressetermin in Rotholz, um die neue Anbindung des Zillertales zu präsentieren.

„Die Gesamtkosten betragen 54 Millionen Euro. 65 Prozent trägt das Land, 35 Prozent die Asfinag“, nannte LH Anton Mattle die finanziellen Eckpunkte.

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Der Kreisverkehr verbessert hauptsächlich die Entleerung des Tales.

LHStv. Josef Geisler

Brücke über den Inn mit 200 Metern Spannweite
Kern des Projektes ist eine neue Innbrücke mit 200 Metern Spannweite, sie entsteht parallel zur historischen Steinbrücke. Hinzu kommt ein Kreisverkehr mit 50 Meter Durchmesser. „Dieser verbessert hauptsächlich die Entleerung des Tales“, erläuterte LHStv. Josef Geisler. Es werde künftig flüssiger möglich sein, in die Autobahn Richtung Kufstein einzubiegen.

Solche Bilder gehören in touristisch intensiven Zeiten zum Alltag. (Bild: zoom.tirol)
Solche Bilder gehören in touristisch intensiven Zeiten zum Alltag.

Baustart ist angepeilt für den Winter 2026/27
Der Baustart des Megavorhabens ist in der Niedrigwasserperiode des Inns im Winter 2026/27 angepeilt. „Dann ist mit zwei bis zweieinhalb Jahren bis zur Fertigstellung zu rechnen“, präzisierte Geisler.

Bauarbeiten ohne größere Behinderungen
Das Versprechen von Landesbaudirektor Christian Molzer: „Während der Bauzeit werden wir das übliche Niveau beim Verkehrsfluss halten können. Auch die bestehende Park-and-Ride-Fläche kann weiterhin genutzt werden.“

Alexander Walcher, Geschäftsführer der Asfinag Baumanagement GmbH, nannte auch die Reduzierung der Unfallgefahr als wichtiges Argument für die Großinvestition. Im Anschluss an die Pressekonferenz wurden in der Landwirtschaftlichen Lehranstalt die Regionsbürgermeister informiert.

Neben der alten Steinbrücke entsteht eine zweite Brücke. (Bild: zoom.tirol)
Neben der alten Steinbrücke entsteht eine zweite Brücke.

Für Strass das nächste Großprojekt
Karl Eberharter (Strass) zur „Krone“: „Für uns folgt damit nach dem Brettfall-Projekt gleich die nächste Großbaustelle vor der Haustür Aber das müssen Gemeinde und Anrainer schlucken, um langfristig Verbesserungen beim Verkehr zu erzielen.

Umfahrung Fügen als weiterer Schritt nötig
Was nützt die beste Anbindung an die A12, wenn es dann taleinwärts stockt? Ein Kernprojekt für einen flüssigeren Verkehr im Zillertal ist die Umfahrung Fügen. „Wir haben einen rechtskräftigen Bescheid des Bundesverwaltungsgerichtes. Noch aber laufen die Gespräche mit den restlichen Grundeigentümern“, erläuterte LHStv. Josef Geisler beim Pressetermin in Rotholz. Ob dies im guten Einvernehmen möglich ist, steht noch in den Sternen.

Zillertalbahn müsste für Fügener Umfahrung verlegt werden
Wie berichtet, soll die Zillertalstraße (B 169) im Bereich Fügen Nord bis zum bestehenden Knoten Fügen Süd neu gestaltet werden, mit Anbindung der Harter Straße. Die Zillertalbahn müsste dazu auf einer Länge von 1,2 Kilometern verlegt werden. Insgesamt dürfte das Großprojekt rund 100 Millionen Euro verschlingen.

Ansässige Landwirte sehen aber eine „Bodenverschwendung“. Einer der Bauern müsste rund 15.000 m³ Grund quasi vor seiner Stalltüre abtreten, was er beeinspruchte.

Der Beginn der Sanieurng des Brettfalltunnels. (Bild: Land Tirol, Krone KREATIV)
Der Beginn der Sanieurng des Brettfalltunnels.

Brettfalltunnel als nächster Mosaikstein
Weniger Probleme bereit vorerst die groß angelegte Sanierung des Brettfalltunnels. Aktuell sind die Bauarbeiten ausgesetzt. Anfang März wird – ohne Verkehrsbeschränkungen – weitergearbeitet. Von Mai bis Sommer ist wieder eine Einspurigkeit nötig, nachts eine Totalsperre. Die Generalsanierung soll dann 2026 endgültig abgeschlossen sein.

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