Versagen der Behörde

Obdachloser Bursche nun auch Thema im Landtag

Vorarlberg
28.01.2025 18:25

Nachdem einem 16-Jährigen auf der Suche nach einer Unterkunft von der Kinder- und Jugendhilfe die Hilfe verweigert wurde, wird sich der Kontrollausschuss des Landtages der Causa annehmen.

Der Fall hatte große Wellen geschlagen: Wie berichtet, ließ die Kinder- und Jugendhilfe der Bezirkshauptmannschaft Feldkirch einem 16-Jährigen ausrichten, dass dieser bei der Suche nach einer Unterkunft erst dann unterstützt werde, wenn er sich „für ein positives Leben“ entschieden habe. Der Bursche hatte aufgrund von Autoritätsproblemen seinen Platz in einer Wohngemeinschaft verloren, zudem wurde ihm seine Lehrstelle gekündigt. In einem E-Mail an den Heranwachsenden hieß es wörtlich: „Jetzt bist Du wohnungslos und wir werden Dir keine weiteren Angebote machen.“ Nun will sich der Kontrollausschuss des Landtags mit dem Thema beschäftigten.

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Es darf doch nicht wahr sein, dass Kinder von der öffentlichen Hand aus Familien genommen und dann in die Obdachlosigkeit geschickt werden und die zuständige Landesrätin dazu schweigt!

(Bild: Grüne Vorarlberg)

Eva Hammerer (Grüne), Vorsitzende des Kontrollausschusses

„Es muss absolute Klarheit geschaffen werden, was die genaue Vorgehensweise war und welche Lücken es im Auffangnetz für Jugendliche gibt“, teilte die Ausschussvorsitzende Eva Hammerer (Grüne) mit. Es gelte weiters zu analysieren, wie generell mit Jugendlichen in Notlagen umgegangen werde. Es sei nicht zuletzt im Sinne der zuständigen Sachbearbeiter, „dass diese nicht mit so schwierigen Situationen alleine in der Verantwortung gelassen werden“. Kritik übte Hammerer an Landesrätin Barbara Schöbi-Fink – diese hätte „klare Worte“ zum Fall vermissen lassen: „Es darf doch nicht wahr sein, dass Kinder von der öffentlichen Hand aus Familien genommen und dann in die Obdachlosigkeit geschickt werden und die zuständige Landesrätin dazu schweigt!“

Einwallner droht mit U-Ausschuss
Ausdrücklich begrüßt wird der Kontrollausschuss von SPÖ-Kontrollsprecher Reinhold Einwallner: „Ich bin erfreut, dass unsere Forderung, in dieser Sache einen Kontrollausschuss einzuberufen, so zügig aufgegriffen wird.“ Auch er übt scharfe Kritik an der „Bunkertaktik“ von Landesrätin Schöbi-Fink: „Von der Landesrätin erwarte ich mir endlich Antworten. Seit Bekanntwerden dieses Vorfalles schweigt sie sich dazu aus. Damit muss Schluss sein. Immerhin geht es hier um das Leben und die Zukunft eines jungen Menschen. Die Kinder- und Jugendhilfe des Landes muss ein sicheres Auffangnetz bieten.

Althergebrachte Erziehungsmethoden, die Angst und Schrecken verbreiten, sind hier definitiv fehl am Platz.“ Für den Fall, dass der Kontrollausschuss nicht die gewünschten Antworten liefert, schwingt Einwallner vorsorglich schon mal mit der Keule: „Sofern Landesrätin Schöbi-Fink und die zuständigen Behörden hier auch nur eine einzige Frage offenlassen, sind weitere Schritte bis hin zu einem Untersuchungsausschuss denkbar.“

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