Bitteres Ende

Letzter Tag: Was das für Kika-Leiner-Kunden heißt

Wirtschaft
28.01.2025 22:00

Am Mittwoch sperrt die insolvente Möbelkette Kika/Leiner endgültig zu. Konsumenten können die letzten noch vorhandenen Waren um 90 Prozent Rabatt ergattern und müssen auch ihre Bestellungen abholen. Aus heißt es dann aber auch für die 1350 Beschäftigten.

Für die letzten 1350 der früher noch 3000 Mitarbeiter ist es ein trauriger Tag, für Schnäppchenjäger jedoch die letzte Chance: Nur noch am Mittwoch hat die insolvente Möbelkette Kika/Leiner geöffnet, bevor die übrig gebliebenen 17 Häuser endgültig zusperren.

Nach dem Abverkauf der vergangenen Wochen sind nun die restlichen noch vorhandenen Waren um 90 Prozent verbilligt zu haben – solange der Vorrat reicht. Denn mit dem vor einigen Wochen mit geringeren Preisnachlässen gestarteten Verkauf ist der Masseverwalter sehr zufrieden. Der ursprünglich angepeilte Schließtag am 31. Jänner wurde daher vorverlegt, und auch das anfangs angedachte Offenhalten einiger Standorte bis in den Februar hinein ist nicht mehr notwendig. Waren, die auch am letzten Tag nicht über die Ladentische gehen, werden dann wohl in Bausch und Bogen an Restpostenhändler veräußert.

Jene mit „Schotter-Schutz“ hatten Glück
Für Konsumenten heißt das: Sie müssen am Mittwoch kaufen und auch etwaige zuletzt noch bestellte Waren abholen. Der Masseverwalter hat bereits früher alle Kunden brieflich verständigt, ob er deren Aufträge noch erfüllen kann oder der Vertrag hinfällig wird. Bei geleisteten Anzahlungen dafür haben jene Glück, die den von Kika/Leiner angebotenen „Schotter-Schutz“ genützt haben. Ihr Geld wurde gesondert verbucht. Wie die „Krone“ schon berichtete, dürften sie voll entschädigt werden. Mehrere tausend Betroffene können jedoch ihre Forderung nur im Pleiteverfahren anmelden (kostet 25 Euro) und werden ihren angezahlten Betrag wohl großteils verlieren.

Masseverwalter Volker Leitner: Nach erfolgreichem Abverkauf der Restbestände ist für Kika/Leiner nun Schluss. (Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)
Masseverwalter Volker Leitner: Nach erfolgreichem Abverkauf der Restbestände ist für Kika/Leiner nun Schluss.

Für Kika/Leiner selbst geht es nun so weiter: Die noch bestehenden 17 Filialen gehören schon seit Sommer 2023 der Grazer Immobiliengruppe Supernova. Sie übernahm die Möbelhäuser von der damals bereits heftig kriselnden Signa des Milliardenpleitiers René Benko.

Bitteres Ende für die Traditionsfirma
Von den ursprünglich sogar 30 Standorten kaufte inzwischen Konkurrent XXXLutz elf, drei übernahm Immobilienunternehmer Klemens Hallmann, weitere gingen an andere Interessenten. Jetzt will Supernova-Chef Frank Albert auch die restlichen Häuser verkaufen oder dafür neue Langzeit-Mieter suchen. Eine Nachnutzung ist jedoch schwierig, etwa wegen bestehender Widmungen als Handelsfläche bzw der Größe der Gebäude. Ein bitteres Ende für die 1910 gegründete Traditionsfirma.

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