1. Auftritt nach Crash

Hirscher: „Vielleicht war‘s einen Tick zu schnell“

Marcel Hirscher hatte am Dienstag beim Riesentorlauf in Schladming seinen ersten öffentlichen Auftritt seit seiner Verletzung auf der Reiteralm.

(Bild: GEPA, orf)

Marcel Hirscher ist zurück im Ski-Zirkus! Acht Wochen nach seinem im Training erlittenen Kreuzbandriss sprach der achtfache Gesamtweltcupsieger am Rande des Riesentorlaufs in Schladming erstmals öffentlich über seine Verletzung, die Reha und ein mögliches Comeback.

„Es passt gut. Mir geht es den Umständen entsprechend tiptopp“, so Marcel Hirscher im Gespräch mit dem ORF. „Ich habe die Krücken vor einiger Zeit weggeben können und der Doktor ist auch zufrieden. Ich bin also echt happy, dass sich alles gut verhält, man hört ja auch oft andere Geschichten.“

Ein Trainingssturz auf der Reiteralm beendete Hirschers Comeback-Saison  nach nur wenigen Rennen am 3. Dezember. Mit der schweren Verletzung habe er sich „noch nicht richtig angefreundet. Ob das jemals eine Freundschaft wird, bezweifle ich sehr stark.“ Jetzt gehe es darum, wieder gesund zu werden.“ Reha statt Piste lautet das Programm. „Da ist mir nicht fad, ehrlich gesagt.“

(Bild: APA/AFP)

Im Rückblick kam die Rückkehr vielleicht doch zu früh, meint der 35-Jährige. „Es war ja nicht geplant, dass ich um diese Jahreszeit schon Weltcup-Rennen fahre. Aber mit der Wildcard ging das dann schnell. Vielleicht war es um einen Tick zu schnell. Das kann man vielleicht so sagen. Das Programm war auch sehr dicht – ich bin da fast nicht hinterhergekommen. Vielleicht hätte ich mir rückblickend bisserl mehr Zeit geben müssen“, gibt der für die Niederlande startende Ski-Star zu.

Frustration und Enttäuschung groß
Am Anfang seien Frustration und Enttäuschung schon groß gewesen. „Ich habe immer geglaubt, das passiert mir nicht so schnell mit dem Kreuzband, weil ich einfach so oft schon Glück gehabt habe. Aber auf einmal ist es dann da. Schade, dass ich schlussendlich nie die Chance gehabt habe, mehr ins Skifahren reinzukommen“, meinte Hirscher. Er habe „60 mega Skitage“ gehabt. „Aber ich bin halt leider nicht zum Rennfahren gekommen.“

(Bild: GEPA pictures)

Und er sieht die Weltcup-Rennen seither mit viel Wehmut. Hirscher: „Es ist unglaublich schade, dass ich nicht die Möglichkeit hatte, noch mehr Rennen zu fahren. Ich hab mich auch so auf die Heim-WM gefreut. Das war das große Ziel. Aber so ist es halt – ich bin eigentlich happy, wie ich auch mental damit umgehen kann.“

Neues Comeback möglich
War‘s das jetzt mit dem Comeback – oder kommt Hirscher doch noch einmal zurück? Der 67-fache Weltcupsieger: „Für mich ist jetzt einmal wichtig, dass ich so fit werde, wie vor der Verletzung – vielleicht noch ein bisserl fitter. Und dann werden wir sehen, ob das fürs Skifahren gut genug ist, aber ich werde wieder Ski fahren – die Frage ist nur auf welchem Niveau. Das bleibt offen. Ich muss erst schauen, wie sich das alles verhält.“