„Medienrevolution“

Trump holt TikToker und Podcaster ins Weiße Haus

Web
29.01.2025 07:55

Die neue Regierung von US-Präsident Donald Trump will den Umgang mit Medien im Weißen Haus umkrempeln. Trumps Sprecherin, Karoline Leavitt, sagte bei ihrer ersten Pressekonferenz in Washington, künftig sollten dort auch Influencer, TikTok-Macher, Blogger, Podcaster und Reporter von nicht klassischen Medien einen Platz bekommen und Fragen stellen können.

Sie könnten eine Akkreditierung beantragen, wenn sie „nachrichtenbezogene Inhalte“ produzierten. Mainstream-Medien, die sie als „alte Medien“ bezeichnete, hätten längst nicht mehr die Reichweite wie früher, sagte Leavitt. Stattdessen nutzten viele Amerikaner „neue Medien“.

In ihrem ersten Pressebriefing, bei dem sich Journalisten dicht an dicht drängten, gab Trumps Sprecherin bereits einen Vorgeschmack auf den neuen Kurs und begrüßte unter anderem einen Reporter des rechtspopulistischen Portals Breitbart neu im Raum und ließ ihn eine der ersten Fragen stellen. Leavitt sprach von einem „revolutionären Medienansatz“.

Trumps gespaltenes Verhältnis zu Medien
Trumps Umgang mit Medien ist seit jeher zwiegespalten. Einerseits ist der Republikaner als Präsident deutlich zugänglicher für Journalisten als sein Vorgänger Joe Biden. Trump gibt dauernd lange Pressekonferenzen, beantwortet bei allen möglichen Gelegenheiten Fragen von Reportern und genießt merklich die mediale Aufmerksamkeit. Das war bereits in seiner ersten Amtszeit (2017 bis 2021) so.

Andererseits beschränkte er im Wahlkampf deutlich den offiziellen Zugang von Pressevertretern zu seinen Veranstaltungen, umging an vielen Stellen alteingesessene Medien und gab verstärkt politisch wohlgesonnenen Bloggern und Podcastern Interviews, um seine Botschaften an die Wähler zu bringen. Seit Jahren nutzt Trump dazu auch intensiv soziale Medien – in seiner ersten Amtszeit Twitter und inzwischen vor allem die von ihm mitbegründete Plattform Truth Social.

Seit Jahren wettert Trump bei öffentlichen Veranstaltungen, insbesondere bei Wahlkampfkundgebungen über Journalisten, meist unter großem Johlen seiner Anhänger. Er bezeichnet Medien regelmäßig als „Feinde des Volkes“, wirft Reportern regelmäßig vor, nichts als Lügen zu verbreiten, und will unliebsamen Sendern die Lizenz entziehen.

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