Die dramatischen Vorfälle am Dienstag waren wohl „nur“ ein erster Vorgeschmack: Nach teils enormen Neuschneemengen ist die Lawinengefahr auf den Bergen in weiten Teilen Tirols enorm angestiegen. Verbreitet herrscht oberhalb der Waldgrenze Warnstufe 4 von 5.
Im Kühtai wurde ein mit fünf Personen besetztes Baustellenfahrzeug im Bereich der Baustelle für das Speicherkraftwerk von Schneemassen erfasst und 30 Meter weit in die Tiefe gerissen. Die Bauarbeiter konnten selbst aus dem Wrack klettern. Sie kamen relativ glimpflich davon. Und im Osttiroler Kals ging eine Lawine auf eine Piste ab. Stundenlang wurde daraufhin nach möglichen Verschütteten gesucht. Gefunden wurde niemand.
Verbreitet Gefahrenstufe 4 von 5
Der Neuschnee hatte am Dienstag bereits für dramatische Situationen und Bangen gesorgt. Am Mittwoch könnte es in dieser Tonart weitergehen. In Teilen Tirols ist die Lawinengefahr dramatisch angestiegen. Vor allem im Arlberggebiet und in den Regionen südlich des Inns herrscht oberhalb der Waldgrenze Gefahrenstufe 4 – also große Gefahr (siehe auch Grafik unten).
Schon einzelne Wintersportler können sehr leicht Lawinen auslösen, auch große.
Lawinenwarndienst Tirol
„Die Verhältnisse für Schneesport abseits gesicherter Pisten sind heikel“, warnt der Lawinenwarndienst Tirol in seinem aktuellen Bericht. „Schon einzelne Wintersportler können sehr leicht Lawinen auslösen, auch große!“
Gefahrenstellen kaum zu erkennen
Die Gefahrenstellen seien überschneit und damit auch für Geübte kaum zu erkennen. „Wummgeräusche und Risse beim Betreten der Schneedecke sowie frische Lawinen sind Alarmzeichen und weisen auf die Gefahr hin. Fernauslösungen sind möglich“, so die Experten weiter.
„Viel Erfahrung“ in der Beurteilung der Lawinengefahr und „große Zurückhaltung“ seien jedenfalls wichtig.
50 Zentimeter Neuschnee, teils auch mehr
In einigen Regionen fielen am Berg verbreitet 30 bis 50 Zentimeter Schnee, lokal auch mehr. Mit starkem bis stürmischem Wind aus südwestlichen Richtungen seien zudem mächtige Triebschneeansammlungen entstanden. Diese würden stellenweise eine schwache Altschneedecke überlagern. „Sie sind überschneit und damit kaum mehr erkennbar.“
Im Außerfern oder etwa im westlichen Karwendelgebirge herrscht oberhalb der Waldgrenze Gefahrenstufe 4 – also erhebliche Gefahr.
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