Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) bilanziert auf krone.tv seine Arbeit der letzten fünf Jahre im Wiener Bildungssystem und lässt mit einer Forderung aufhorchen: „Die Sucht nach Handy und Social Media nimmt massiv zu, das Handy ist ein Aufmerksamkeitskiller. Ich fordere daher ein Handyverbot an den Wiener Volksschulen.“
Im Hintergrundgespräch nach dem Interview spricht der Stadtrat von sogenannten ´Handy-Safes´, in die Schülerinnen und Schüler künftig ihre Handys während des Schulbesuchs legen sollten. Beim Verlassen des Schulgebäudes würden die Handys dann aus diesen Safes wieder behoben werden können. Sollte sich das Handyverbot in den Volksschulen bewähren, wäre es denkbar, es auch auf andere Schulformen auszuweiten. Etwa auf die Wiener Mittelschulen. Gründe gäbe es dafür etliche. So etwa, dass das Handy die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler vom Unterricht immer stärker abziehen würde.
Einfluss der Religion Auf das Unterrichtswesen würden sich aber auch andere Einflussfaktoren stark auswirken. Wiederkehr: „Die Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren massiv gewandelt. So gibt es etwa einen zunehmenden Einfluss unterschiedlicher Religionen auf unser Schulsystem. Und insgesamt waren das für das Bildungssystem natürlich turbulente fünf Jahre. Zuerst die Pandemie, wo wir auch im Kindergartenbereich nun verminderte Deutschkenntnisse bei den Kindern haben. Dann der Ukraine-Krieg, wodurch insgesamt 6.000 zusätzliche Kinder in das Wiener Schulsystem gekommen sind. Das sind Entwicklungen, die mir Sorge bereiten. Es kann nicht sein, dass Eltern mit weiblichen Lehrkräften nicht sprechen.“
Es gäbe aus Sicht des Stadtrats auch viel zu wenig rechtliche Möglichkeiten, sich gegen die aktuellen Entwicklungen zu wehren. Wiederkehr: „Wir benötigen da hohe Verwaltungsstrafen.“
Mehr Unterstützungspersonal Dem Umstand, dass es in Wien Lehrermangel gäbe, sei in den letzten Jahren durch verstärkte Maßnahmen begegnet worden. Wiederkehr: „Wir machen den Lehrerberuf immer attraktiver. Mir zahlreichen Maßnahmen. So bekommt etwa das Lehrpersonal ein Öffi-Ticket von den Wiener Linien. Und es gibt in Wien nun auch viel mehr Unterstützungspersonal für die Lehrkräfte, als das früher der Fall gewesen ist.“
So erzählt der Bildungsstadtrat, dass es früher aus dem Bildungsministerium sogar Briefe gegeben hätte, nicht Lehrer zu werden, weil es zu viel Personal gäbe. Wiederkehr: „Das war in der Zeit von Ministerin Gehrer.“ Und jetzt hätte man daher teilweise zu wenige Lehrkräfte. Wiederkehr, zusammenfassend: „Im Bildungsbereich (gemeint ist das Bildungsministerium, Anm.) ist in den letzten Jahrzehnten viel zu wenig weitergegangen.“
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