Aus 1,2 Metern Tiefe

Heli-Crew rettet Mann aus Lawine, Zustand kritisch

Tirol
29.01.2025 13:00

Es war zu befürchten: In Tirol gab es am Mittwochvormittag bereits mehrere Lawinenalarme! Am Hintertuxer Gletscher im Zillertal wurde ein Wintersportler im freien Gelände verschüttet. Der Mann wurde von der Hubschrauber-Crew ausgegraben und musste reanimiert werden. In Hochgurgl stellte sich ein Notruf als Fehlalarm heraus. In Nauders konnte sich ein Wintersportler selbst aus einer Lawine befreien.

Kurz nach 9.30 Uhr ging die erste Einsatzmeldung von der Leitstelle Tirol raus. „Lawine Gebirge/alpines Gelände Tuxer Hauptkamm“, hieß es. Zum Lawinenabgang kam es in der sogenannten Kleegrube unterhalb des Tuxer Fernerhauses, wie die „Krone“ bereits in Erfahrung bringen konnte.

Flugretter schildert dramatische Szenen
Ein Großeinsatz wurde sofort in die Wege geleitet, denn es wurde ein Wintersportler verschüttet. Zwei deutsche Skifahrer – 29 und 30 Jahre alt – waren auf 2500 Metern Seehöhe ins freie Gelände gefahren. Der 30-Jährige sei vorausgefahren – er habe auch die Lawine ausgelöst. Er wurde rund 100 Meter über steiles, felsdurchsetztes Gelände mitgerissen verschüttet. Sein Begleiter habe sich nicht mehr weiterfahren getraut und habe Alarm geschlagen.

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Wir mussten den Mann reanimieren. Wir haben den Kreislauf wieder hergestellt und ihn in kritischem Zustand in die Innsbrucker Klinik geflogen.

(Bild: ZOOM Tirol)

Flugretter Stefan Pichlsberger

Flugretter Stefan Pichlsberger und eine Notärztin vom Hubschrauber Alpin 5 konnten den Verschütteten mittels LVS-Gerät gemeinsam orten und aus einer Tiefe von 1,20 Meter ausgraben. „Wir mussten den Mann reanimieren. Wir haben den Kreislauf wieder hergestellt und ihn in kritischem Zustand in die Innsbrucker Klinik geflogen“, erzählt Pichlsberger im „Krone“-Gespräch.

Vonseiten der Klinik hieß es kurz nach Mittag auf „Krone“-Nachfrage, dass sich der Mann „in sehr kritischem Zustand befinde“ und auf der Intensivstation behandelt werde.

Dieses Bild zeigt das Gelände, in dem es zu dem Unglück kam. (Bild: Flugpolizei)
Dieses Bild zeigt das Gelände, in dem es zu dem Unglück kam.

Im Einsatz standen die Bergrettung Tux, Lawinenhunde sowie der Polizeihubschrauber Libelle Tirol und der Notarzthubschrauber Alpin 5.

Lawinenalarm auch in Nauders
Am späten Vormittag dann auch noch Lawinenalarm in Nauders (Bezirk Landeck). Im sogenannten Zirmhang löste ein Skifahrer im freien Gelände eine rund 200 Meter lange Lawine aus und wurde teilverschüttet. Augenzeugen schlugen daraufhin sofort Alarm. Inzwischen hatte sich der Skifahrer aber selbst befreien können. Laut Christoph Baumann, Vorstand der Bergbahnen Nauders, sei der Mann im Erste-Hilfe-Raum versorgt worden. Einen Abtransport mit dem Hubschrauber wollte er nicht. Er blieb vermutlich unverletzt.

Fehlalarm in Hochgurgl
Auch in Hochgurgl (Bezirk Imst) gab es am Vormittag bereits Lawinenalarm. Wie die Leitstelle erklärte, sei der Einsatz jedoch wieder abgebrochen worden, da es bei der Lawine eine Ein- und eine Ausfahrtsspur gab. Es handelte sich um einen Fehlalarm, verschüttet wurde niemand. 

Große Lawinengefahr auf den Bergen
Nach teils enormen Neuschneemengen am Dienstag ist die Lawinengefahr auf den Bergen in weiten Teilen Tirols enorm angestiegen. Verbreitet herrscht oberhalb der Waldgrenze Warnstufe 4 von 5.

Gefahrenstellen kaum zu erkennen
„Die Verhältnisse für Schneesport abseits gesicherter Pisten sind heikel“, warnt der Lawinenwarndienst Tirol in seinem aktuellen Bericht. „Schon einzelne Wintersportler können sehr leicht Lawinen auslösen, auch große!“ Gefahrenstellen seien überschneit und auch für Geübte kaum zu erkennen.

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