Grönland und die Hymne

Slowenischer Grenz-Rüffel an Trump und Kunasek

Steiermark
29.01.2025 12:18

Mit einem gewagten Vergleich lässt Sloweniens Präsidentin aufhorchen: Man müsse in der aktuell aufgeheizten weltpolitischen Lage klarmachen, „wo die Grenzen verlaufen“, sagt Natasa Pirc Musar. Damit gemeint: Grönland und die Steiermark.

Die Ansprüche von US-Präsident Donald Trump auf die zu Dänemark gehörende Arktis-Insel Grönland müsse die EU energisch zurückweisen, sagt die Präsidentin unseres Nachbarlandes im Interview mit der APA. „Wenn das fällt, wie schon in der Ukraine, kann sich der Dominoeffekt schnell ausbreiten. Es stehen schon viele Populisten in der Reihe und warten nur darauf. Wenn dem Ersten nichts passiert, wird auch dem Zweiten, Dritten und Vierten nichts passieren“, warnt die liberale Politikerin.

Eiszeit im Rebenland
Einen in dieser Populisten-Reihe hat Pirc Musar anscheinend in der Grazer Burg ausfindig gemacht: Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ). Mit dem Plan, das Dachsteinlied mit seinen Verweisen auf das „Wendenland am Bett der Sav‘“ und das „Rebenland im Tal der Drav“ in der Landesverfassung zu verankern, würden ebenso Gebietsansprüche erhoben, die von der Geschichte längst überholt worden seien. Die besungenen Flüsse Save und Drau liegen bekanntlich im heutigen Slowenien und seit mehr als einem Jahrhundert nicht mehr im „Steirerland“.

Präsidentin Pirc Musar hat den Hymnenstreit in unserem Nachbarland zur Chefsache erklärt. (Bild: APA/AFP/POOL/URS FLUEELER)
Präsidentin Pirc Musar hat den Hymnenstreit in unserem Nachbarland zur Chefsache erklärt.

„Hoffe aufrichtig, dass er das nicht umsetzt“
Das Hymnen-Thema erinnert die Präsidentin nicht nur an Trump, sondern auch an Sloweniens und Österreichs gemeinsamen Nachbarn Ungarn, wo Regierungschef Viktor Orbán ebenso mit längst zu anderen Staaten gehörigen Gebieten liebäugle und „Landkarten umherschwenkt“. Ihr Appell an Kunasek: „Ich hoffe aufrichtig, dass der steirische Landeshauptmann das nicht umsetzt. Das wird in Slowenien sicher nicht gut aufgenommen werden.“

Kunasek hatte seinen Verfassungs-Plan mehrfach bekräftigt und die Hymne als „wichtigen Träger der Identität“ bezeichnet. In Richtung Slowenien meinte er, unsere Nachbarn könnten sich an Österreich und der Steiermark bei der Anerkennung von Minderheitenrechten ein Vorbild nehmen. Er würde sich wünschen, dass die Minderheit der Altösterreicher in Slowenien eine ähnlich positive Behandlung genießen würde.

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