Kostet das Studieren bald 1000 Euro im Jahr? Bereits 2017 war unter Türkis-Blau eine Anhebung der Studiengebühren geplant. Nun könnte mit den höheren Beiträgen eine Lehrlingsoffensive gegenfinanziert werden. Fix ist dagegen bereits eine Deutschpflicht vor dem Schulstart. Auch weitere brisante Projekte werden diskutiert.
5000 Schilling bzw. 363,36 Euro – so viel kostet das Studieren in Österreich (ohne den ÖH-Beitrag in der Höhe von 24,70 Euro) seit dem ersten Oktober 2001. Eingeführt wurde der Beitrag bekanntlich unter Schwarz-Blau und von Ex-ÖVP-Kanzler Wolfgang Schüssel.
Erhöht werden könnte der Beitrag jedenfalls womöglich bald unter einem FPÖ-Kanzler Herbert Kickl. Bereits im Jahr 2017 war – großer Protestaktionen der Hochschülerschaft zum Trotz – eine Anhebung des Beitrags unter Türkis-Blau auf 500 Euro geplant. Nun ist eine Einführung hinter den Kulissen zumindest wieder Thema.
Zwischen Master und Meister
Wie die „Krone“ erfuhr, werden in der Verhandlungsgruppe zum Thema Bildung und Forschung aber gleich mehrere brisante Vorschläge diskutiert. „Wir brauchen weniger Master, dafür mehr Meister“, hört man dazu aus Verhandlerkreisen beider Parteien.
Um das umzusetzen, könnte konkret das Studieren durch höhere Gebühren bzw. Beiträge weniger attraktiv gemacht werden. Auch auf Wunsch der Industrie und der Wirtschaft könnte mit dem eingenommenen Geld im Gegenzug eine Lehrlingsoffensive gestartet werden, mit der dem Fachkräftemangel möglichst rasch entgegengesteuert wird.
Deutsch als „Forschungssprache“
Auch weitere in der Gruppe verhandelte Vorschläge bergen Brisanz. Die Freiheitlichen sollen dem Vernehmen nach etwa vorgeschlagen haben, dass Forschungsarbeiten künftig nur mehr auf Deutsch und nicht in englischer Sprache verfasst werden sollen. Da dürfte die ÖVP aber genauso blockieren wie bei einer Abschaffung der Schulpflicht, wie sie die FPÖ im Wahlkampf forderte. Einiger ist man sich da bereits bei einer Art Deutschpflicht vor dem Schulbeginn – wie sie die FPÖ ebenso im Wahlkampf bereits gefordert hatte.
Deutschklassen, die so nicht heißen sollen
„Sie sollen nicht mehr Deutschklassen heißen, aber Deutschklassen werden“, meint ein Verhandler zur „Krone“. Noch vor dem Schulstart sollen in Kindergärten, oder Vorschulen Tests und Kurse abgehalten werden. Als „Schnittstelle zum Lehrberuf“ sollen auch die polytechnischen Schulen wieder aufgewertet werden. Etabliert werden soll auch ein Leitfaden zur Leitkultur, wodurch sichergestellt werde, dass etwa in allen Klassen ein Kreuz hänge und heimische Brauchtümer weiter „gelebt“ werden.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.