Filzmoos

Viel mehr als heiße Luft …

Reisen & Urlaub
30.01.2025 08:00

In Filzmoos wird der Himmel im Winter zur Tanzfläche für Heißluftballons und eine Fahrt mit dem Wolkenschiffzum unvergesslichen Erlebnis. Wir waren oben!

Wird es kalt sein da oben? Und rüttelt der Korb bei der Fahrt? Was ist, wenn einem die Höhe auf den Magen schlägt? Fragen über Fragen an diesem Morgen auf einer Wiese in Filzmoos. Schließlich steigt man nicht alle Tage in einen Heißluftballon. Wer das Abenteuer beginnen will, der findet in dem Bergdorf in den Salzburger Alpen in St. Johann im Pongau den optimalen Ausgangspunkt dafür.

Fast unwirklich: Aus dem Heißluftballon heraus scheinen die Gipfel vor uns zum Greifen nahe. (Bild: Filzmoos Tourismus/T. Wirnsperger)
Fast unwirklich: Aus dem Heißluftballon heraus scheinen die Gipfel vor uns zum Greifen nahe.

Dank der zentralen und windgeschützten Lage im Dreiländereck Oberösterreich – Salzburg - Steiermark zählt es europaweit zu den besten Startpunkten für Ballonfahrten über die schneebedeckten Gipfel der Alpen. Im Winter sind die niedrigen Temperaturen, Schnee, kristallklare Sicht, blauer Himmel und der tiefe Sonnenstand nicht nur ausgezeichnete, sondern auch sehr reizvolle Bedingungen. Der benötigte Temperaturunterschied zwischen Balloninhalt und Außenluft ist mit wesentlich geringerem Aufwand zu erreichen. „Die Luft ist kälter als im Sommer. Man kommt mit weniger Gas aus, weil man mehr Auftrieb hat“, erklärt Markus, der heute unser Pilot ist.

Wussten Sie ...

  • ...dass es „fahren“ und keinesfalls „fliegen“ heißt ? Weil anders als ein Flugzeug wird der Ballon vom Wind getragen und hat keine Steuerung.
  • ...dass ein Heißluftballon theoretisch überall landen darf? Es gilt eine permanente Außenlandegenehmigung. Der Fahrer sollte aber die Verhältnismäßigkeiten wahren.
  • ... dass „Glück ab und gut Land“ der Gruß der Ballonfahrer ist?
  • ...dass früher ausschließlich Adelige Ballonfahren durften? Darauf geht der heutige Brauch des „Ballon- Adelsstandes“ zurück, in den man bei der Ballonfahrertaufe gehoben wird.

„Filzmoos ist in der Internationalen Heißluftballon-Szene mehr als ein Geheimtipp und hat sich im Laufe der Jahre zum größten winterlichen Treffpunkt von Luftfahrern im Alpenraum entwickelt“, freut sich auch Tourismus-Chef Peter Donabauer.

Der Wind bestimmt die Richtung
Aber zurück zum Start. Die Anspannung weicht der Vorfreude als wir über die kleine Einstiegsluken in den Weidekorb einsteigen. Kurz kommen doch Zweifel auf: „Ohne irgendeine Sicherung auf bis zu 3000 Meter Höhe damit gen Himmel steigen?“ Heiße Luft strömt vom Brenner weiter in die Hülle, und der Korb hebt sich sanft vom Boden, fast unmerklich. Die Erde gleitet langsam unter uns hinweg, plötzlich ist man schwerelos. Es gibt keine Motoren, kein lautes Brummen, nur das sanfte Rauschen des Brenners und das Gefühl grenzenloser Freiheit. Für einen Moment scheint die Zeit stillzustehen.

Alles Bedenken sind verzogen, da wir mit dem Wind reisen, gibt es keinen Widerstand. Und dieser gibt uns auch die Richtung vor, denn beim Ballonfahren gibt es keinen festen Kurs. Ein Begleitfahrzeug auf dem Boden „verfolgt“ den Ballon, so kommt man danach auch wieder zu seinem Ausgangspunkt zurück. Keine Hast, kein Lenken, Fahrer Markus kann den Ballon nach oben und unten dirigieren. Durch geschicktes Steigen und Sinken nutzen erfahrene Piloten die unterschiedliche Luftströmungen, um ihren Kurs zu beeinflussen. So wird jede Fahrt zu einem einzigartigen Erlebnis mit ungewissem Ziel.

Uns treibt es heute nach Abtenau. Rund zwei Stunden sind wir Himmelsstürmer, die Gipfel rundherum zum Greifen nahe. „Beim Landen könnte es vielleicht bisschen ruppig werden“, warnt Markus und mahnt zum Festhalten. Um dann doch nahezu weich auf dem Feld eines Bauern aufzusetzen. Diese sind hier Heißluftballons vor dem Fenster durchaus gewöhnt.

Wenn die warme Luft langsam entweicht, legt sich der Ballon wie ein schlafender Riese zur Ruhe. Mit vereinten Kräften muss die ganze Heißluftbesatzung die Ballonhülle aus Nylon noch zusammenrollen und in seinen Sack stopfen und auf den Anhänger verfrachten. Dort wartet er aus seine nächste Rundfahrt. Und wir würden am liebsten wieder dabeisein.

Womit Filzmoos noch punktet
Schneeschuh: 
Abseits der Pisten geht es durch verschneite Wälder, über sanfte Hügel und zu versteckten Aussichtspunkten. 50 km geräumte Winterwanderwege können erkundet werden.

(Bild: Christian Fischbacher/ Filzmoos Tourismus)

Rodeln: Die verschneiten Berghänge in Filzmoos bieten perfekt präparierte Naturrodelbahnen. Besonders beliebt ist die Naturrodelbahn Kleinbergalm, die sich über mehrere Kilometer durch die idyllische Winterlandschaft schlängelt. Nach einem gemütlichen Aufstieg wartet die rasante Abfahrt ins Tal.

Naturrodelbahn Kleinbergalm (Bild: Tom Lamm | ikarus.cc)
Naturrodelbahn Kleinbergalm

Schlittenfahren: Eingekuschelt in warme Decken, gleitet man fast lautlos durch tief verschneite Wälder, vorbei an eisbedeckten Bächen und urigen Almhütten. Besonders idyllisch ist die Fahrt zur Hofalm, wo man in gemütlicher Atmosphäre regionale Schmankerln genießen kann.

Winterromantik auf Kufen (Bild: Coen Weesjes)
Winterromantik auf Kufen

Langlauf: Das schneesichere Filzmoos ist ein echter Geheimtipp alle, die auf Skiern durch die verschneite Landschaft gleiten wollen: Insgesamt stehen zehn beschilderte Touren in einer Gesamtlänge von 42 Kilometern auf bestens gespurten Langlauf- und Skating-Loipen zu Verfügung.

42 Kilometer auf bestens gespurten Langlauf- und Skating-Loipen (Bild: Christian Fischbacher/ Filzmoos Tourismus)
42 Kilometer auf bestens gespurten Langlauf- und Skating-Loipen

Alle Infos rund um Wintererlebnisse in Filzmoos und zum Ballonfahren finden Sie unter www.filzmoos.at/ballon
Weiter Auskünfte zu Urlaub im Salzburgerland: www.salzburgerland.com 

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