Österreichs Elite der nordischen Kombinierer ist am Mittwoch von der Ankündigung durch Jarl Magnus Riiber über das Ausklingen seiner Laufbahn per Saisonende sehr überrascht worden. „Es ist ein Schock“, so Johannes Lamparter.
Manche der ÖSV-Asse hätten die Information sogar zumindest leicht geschockt aufgenommen, und das zwei Tage vor Beginn des traditionellen Seefelder Triples. Mit dem 27-jährigen Norweger kommt Johannes Lamparter und Co. ab dem kommenden Olympia-Winter der Hauptgegner der vergangenen Jahre abhanden.
Die 76 Weltcupsiege und acht WM-Titel Riibers sind in der Kombination unerreicht. ÖSV-Chefcoach Christoph Bieler stellt ihn in seinem „GOAT“-Ranking ganz obenauf, für ihn ist Riiber der Beste der Sportart über Sportler-Generationen hinweg. „Seine Ankündigung hat auch mich getroffen, er war schon eine schillernde Figur“, sagte Bieler. „Jede Zeit hat in der Kombination seine Stars – ob Ackermann, Manninen, Frenzel. Riiber war für mich der Herausragendste, er hat die Sportart revolutioniert, war imstande, im Springen und Langlauf zu gewinnen. Er hat keine Schwächen gehabt.“
„Das ist das Tragische“
Bieler blickt dabei in die Vergangenheit, doch bis zu zehn Weltcups und auch die WM wird Riiber noch bestreiten. In Seefeld ist er gar erneut Titelverteidiger, aber Verletzungen und eine chronische Darmerkrankung fordern Tribut. Bieler: „Dass er aus gesundheitlichen Gründen aufhören muss, das ist das Tragische.“ Sein Schützling Johannes Lamparter besiegte Riiber beim jüngsten Weltcup in Schonach und lief zum Sieg. Einerseits hatte Riiber in den Wochen davor nur wenig trainieren können, aber auch Lamparter hatte in der Vorbereitungszeit viel verpasst.
Lamparter: „Er war mein Vorbild“
„Es ist ein Schock“, meinte der Gesamtweltcupsieger 2022/23 jedenfalls. „Er war mein Vorbild und ist derjenige, der alles für den Sport opfert.“ Auch für Lukas Greiderer war es ein „kleiner Schock“, nachdem ihm zuletzt Riiber selbst über seinen gesundheitlichen und trainingstechnischen Zustand informiert habe. „Ich habe geglaubt, dass er tiefstapelt und dann in Seefeld wieder dreimal gewinnt“, gab der Tiroler zu.
Stefan Rettenegger meinte, dass Riiber sehr abgehen werde. „Wir mögen ihn sehr gerne, auch wenn er uns ein paarmal geschlagen hat. Er widmet 100 Prozent für den Sport.“ Für seinen Bruder Thomas ist Riiber DER Kombinierer, wie er in einer Online-Pressekonferenz anmerkte. „Wenn der mal weg ist, ist es ein großes Loch. Auch menschlich ist er super.“ Für Martin Fritz schließlich habe der Skandinavier den „Sport unglaublich geprägt. Auf der Schanze hat er ein unglaublich hohes Niveau, und auch in der Loipe ist er sehr stark. Er ist eine Ikone.“
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