Invasion in Kärnten

Seltene Spinne hält die Landeshauptstadt in Atem

Seltene Einwanderer machen es sich aktuell in Wohnungen in Kärntens Landeshauptstadt gemütlich. Eine junge Studentin entdeckte ein Exemplar und kümmerte sich liebevoll um „Nosti“, ehe es für den Achtbeiner in den Reptilienzoo Happ ging.

Während die einen panisch draufhauen, kümmern sich andere fürsorglich um die achtbeinigen Einwanderer. Wie Marie-Kristin Cameron Lendler. „Ich hab’ sie aus dem Augenwinkel am Fenster krabbeln gesehen und anfangs aufgrund ihrer Größe natürlich Angst gehabt“, so die Villacherin (22), die in Klagenfurt studiert und wohnt, zur „Krone“. Irgendwie kam ihr die Spinne aber auch bekannt vor: „Ich hab’ mich an ein TikTok-Video aus Deutschland über eine neue Spinnenart erinnert, das ich mal gesehen habe. Dann hab’ ich im Internet recherchiert und sie als Nosferatu-Spinne entlarvt.“ Eine Gattung, deren Zeichnung am Vorderkörper einem schwarz-weißen Vampirschädel ähnelt (daher auch Nosferatu; rumänisch für Vampir).

Seit zwei Jahren in Kärnten
„Sie kommen aus West-Mitteleuropa, sind vor allem in Frankreich und Spanien beheimatet. Ungiftig, nicht aggressiv – ein Biss ist wie ein Gelsenstich. Erst vor rund zwei Jahren gab es die ersten Meldungen in Kärnten“, so Helga Happ, Leiterin des gleichnamigen Reptilienzoos in Klagenfurt.

Marie-Kristin Cameron Lendler und ihre „Nosti“ (im Hintergrund in einem Glas).

(Bild: zVg)

Der „Krone“ berichtet die Expertin diesbezüglich aber über ein Kuriosum: „Bis auf eine Meldung kommen alle anderen aus Klagenfurt, konkret aus Waidmannsdorf. Allein in den vergangenen zwei Tagen haben mehr als 15 Mieter von hier wegen einer Nosferatu angerufen.“ Wie auch Marie-Kristin, die sich die ganze Nacht um die, in einem Weintraubenbehältnis samt Luftlöchern eingesperrte Spinne gekümmert, regelmäßig nach ihr gesehen und sie morgens zu Helga Happ getragen hat.

„Das waren zehn sehr stressige Gehminuten. Ich wollte ja nicht, dass ich sie verliere, ihr etwas passiert. ,Nosti’ und ich haben ja quasi eine Bindung aufgebaut. Und ich werde sie definitiv im Reptilienzoo besuchen.“ Denn hier gibt ihr Helga Happ ein neues Zuhause.