Angeklagter bald frei

Mann demolierte aus Frust 61 Pkw in Innsbruck

Auch Seitenspiegel wurden vom Angeklagten demoliert. (Symbolbild)

(Bild: Martin A. Jöchl)

Ein Iraner (27) fuhr mit einem Rad durch Innsbruck und schlug dabei mit einem Fahrradschloss auf mehrere Fahrzeuge ein. Für 61 Betroffene ist es mehr als fraglich, ob der Schaden ersetzt wird. Der Angeklagte ist bald wieder frei ...

Gleich an drei Abenden im Oktober brannten bei einem in Innsbruck wohnhaften Asylberechtigten (27), der seit 2015 in Österreich ist, alle Sicherungen durch. Er fuhr mit seinem Fahrrad durch die Landeshauptstadt und schlug mit einem Fahrradschloss wahllos gegen Pkw. Scheiben, Außenspiegel oder Karosserien wurden demoliert – fast 50.000 Euro Schaden.

Staatsanwalt: „Sinnentleertes Handeln“
Über die Gründe für dieses laut Staatsanwalt „sinnentleerte Handeln“ konnte der geständige Iraner nicht wirklich Auskunft geben. „Ich war psychisch überfordert und einfach enttäuscht von meiner Situation in Österreich“, sagte der Mann und nannte auch ein traumatisches Erlebnis in seinem nahen Umfeld als Grund für seine „psychische Beeinträchtigung“.

U-Haft wird angerechnet
Der Schöffensenat verhängte letztlich eine teilbedingte Haft von zwölf Monaten, acht Monate werden bedingt nachgesehen. Aufgrund der U-Haft muss der 27-Jährige jetzt nur mehr ein Monat in Haft.

Sie haben eine Spur der Verwüstung durch die Stadt gezogen.

Richter Norbert Hofer

Zurückzahlen nach der „Spur der Verwüstung“
„Sie haben eine Spur der Verwüstung durch die Stadt gezogen“, sagte Richter Norbert Hofer bei seiner Urteilsbegründung mahnend. Zudem muss der Mann die Schäden zurückzahlen. „Daran werden Sie lange zu knabbern haben“, betonte zuvor der öffentliche Ankläger.

Neben Haft und Schadensgutmachung wurde auch Bewährungshilfe auf eine Probezeit von drei Jahren sowie die Weisung verhängt, dass sich der Mann psychiatrischen Beratungen unterziehen muss. Das Urteil ist rechtskräftig.