Nach über 115 Jahren schlossen am Mittwoch auch die letzten verbliebenen kikaLeiner Standorte. Auch in Ansfelden und Linz-Urfahr gingen für immer die Lichter aus. Vereinzelt versuchten Schnäppchenjäger noch ihr Glück, mussten aber bald wieder aufgeben.
Es hatte etwas von einem Geisterhaus, als sich am Mittwoch um 8.59 Uhr die Drehtüre des kika in Ansfelden in Gang setzte – der Auftakt zum letzten Tag des einstigen Möbelriesen. Eine Handvoll Leute wartete vor der Filiale, hoffte auf das eine oder andere Schnäppchen. Schließlich musste noch alles raus, die Artikel waren um 90 Prozent vergünstigt. „Als wir vor ein paar Wochen da waren, gab es noch viele Kinderstühle. Mal schauen, ob jetzt auch noch welche da sind“, zeigte sich eine Kundin beim Eingang noch optimistisch.
Nicht viel zum „Abstauben“
Viele Schnäppchenjäger mussten allerdings einsehen, dass es nicht mehr wirklich viel zum „Abstauben“ gibt. Bereits nach wenigen Minuten kehrten die ersten mit leerem Einkaufswagen zurück: „Es gibt nichts mehr, was wir brauchen.“ Die oberen zwei Etagen waren bereits völlig leer geräumt, Reinigungskräfte waren dort mit Staubsaugen beschäftigt. Im untersten Stockwerk fand man noch wenige Restposten.
Verwaiste Geschoße
Auch nur vereinzelt waren Mitarbeiter an den Schreibtischen in den verwaisten Geschoßen anzutreffen. Diese ließen sich aber den Frust der vergangenen Wochen und die Sorgen einer unsicheren Zukunft nicht anmerken, grüßten nett und waren für sämtliche Fragen offen. Auch die beiden Securitys am Eingang hatten einen entspannten Start in den letzten Tag.
Um 18 bzw. 18.30 Uhr schlossen dann die Türen der beiden letzten Standorte in OÖ für immer. Wo einst volle Hallen lockten, bleibt eine leere Fläche zurück. Für viele Oberösterreicher war kikaLeiner mehr als nur ein Geschäft – ein Stück Alltag. Jetzt bleiben Erinnerungen und die Frage, was mit den Gebäuden passiert.
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