In der ersten Gemeindevertretungssitzung im aktuellen Jahr ist in Lech am Arlberg das Budget für 2025 abgesegnet worden. Große Investitionen sind aufgrund der angespannten Finanzlage keine geplant.
Der mondäne Wintersportort am Arlberg hat bekanntlich in Sachen Finanzen einen schweren Rucksack zu tragen, was vor allem dem neugebauten Gemeindezentrum geschuldet ist. Auch für das laufende Jahr ist ein Turnaround weit und breit nicht in Sicht: So rechnet die Gemeinde mit Einnahmen von knapp 28,9 Millionen Euro, diesen stehen Aufwendungen von gut 30,9 Millionen Euro gegenüber. Unterm Strich ergibt das ein Minus von 2,1 Millionen Euro, am Ende des Jahres wird sich der Gesamtschuldenstand auf etwa 54,2 Millionen Euro belaufen – was, um es salopp zu formulieren, für ein 1600-Einwohner-Örtchen ein stolzes Sümmchen ist. Nun ist Lech aber kein Waldviertler Sauerampfer-Dorf, sondern eine Tourismusdestination von Weltrang, dementsprechend hoch sind auch die kommunalen Einnahmen – und folglich gibt es auch viele Möglichkeiten, an den Stellschrauben zu drehen.
Investitionen in die Bestandserhaltung
Was in Lech gemacht wurde: So ist etwa der Tourismusbeitrag angepasst und die Zweitwohnsitzabgaben erhöht worden. Zudem rechnen die Verantwortlichen mit steigenden Erlösen aus dem Besitz und den wirtschaftlichen Tätigkeiten der Gemeinde: Über eine Million Euro will die Kommune dadurch lukrieren – das wären 50 Prozent mehr als im Vorjahr. So erklärt sich auch, warum die Gesamteinnahmen im Vergleich zu 2024 um rund 860.000 Euro höher ausfallen dürften, was angesichts sinkender Ertragsanteile vom Bund keine Selbstverständlichkeit ist. Bürgermeister Gerhard Lucian betont, dass man in Sachen Finanzen keine Luftschlösser baue: „Wir berechnen unsere geplanten Ausgaben immer sehr großzügig und die Einnahmen eher vorsichtig.“
Ausgabenseitig werden am Arlberg im kommenden Jahr nach dem 54 Millionen Euro teuren Gemeindezentrum kleinere Brötchen gebacken. 1,9 Millionen Euro fließen in die Sanierung von Straßen, Brücken und Schutzwasserbauten, 1,4 Millionen Euro in die Instandhaltung und den Ausbau der Wasserversorgung und 1,3 Millionen Euro in das Abwassersystem. Wie alle Gemeinden hat auch Lech als Folge der Teuerung mit steigenden Personalkosten zu kämpfen, diese werden sich 2025 auf rund 6,3 Millionen Euro summieren.
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