„Krone“ auf Hüttentour

Kein Rennen ohne Jagatee, Germknödel und Après-Ski

Reinhard Schütter (3. v. li.) führt mit seinem Bruder Heinz die Schafalm. 

(Bild: Urbantschitsch Mario)

In der Region der Vier-Berge-Schaukel können Pistenstürmer in 97 Hütten einkehren. Wie zufrieden sind die Wirte mit der Saison – und rund um das Nachtrennen? Die „Krone“ hat fünf von ihnen einen Besuch abgestattet.

Vor der Schladminger Hütte stehen die Ski dicht an dicht, und der Schnee glänzt in der Sonne. Beim Eintreten begegnen einem gut gelaunte Gäste – gleich hinter der Theke steht Hannah Weichsler. Mit ihrem Bruder Lorenz hat sie die Hütte gepachtet.

„Wir haben die Alpenvereinshütte im Oktober 2023 übernommen. Wir stehen für Regionalität, Nachhaltigkeit und frischen Wind, das kommt bei den Gästen sehr gut an“, erzählen die beiden. Gerade rund ums Nightrace würden bereits bekannte und „trinkfeste“ Gruppen vorbeischauen – ein Schweizer Gast hält gerade ein Nickerchen auf einer der gemütlichen Bänke. Auch Hunger bringen sie mit, steigen aber mit insgesamt rund 35 Euro pro Person recht günstig aus.

Hannah und Lorenz Weichsel bringen frischen Wind in die Schladminger Hütte.

(Bild: Urbantschitsch Mario)

Nur ein kleines Stück die Piste runter geht die Hüttengaudi schon weiter: Auch die Schafalm ist für qualitatives Essen bekannt. „Die Saison läuft super“, sagt Wirt Reinhard Schütter zufrieden, „es ist nochmal mehr los als letztes Jahr.“ Das bestätigt auch Georg Bliem, Geschäftsführer der Planai-Hochwurzen-Bahnen: „Die Leute lieben das Skifahren. Heuer passt der Schnee perfekt – der ist so griffig, dass er auch am Nachmittag noch gut hält.“ Auch die Zuseher des Nightrace würden oft tagsüber noch die weitläufigen Pisten auskosten.

„Es ist eine Top-Saison, wir haben vier bis fünf Prozent mehr Gäste als im Vorjahr. Der Schnee passt perfekt, der ist so griffig, dass er auch am Nachmittag noch gut hält. Das stimmt mich als Geschäftsführer und auch die Hüttenwirte glücklich.“

Georg Bliem

Geschäftsführer Planai-Hochwurzen-Bahnen

Bild: SEPA Media/SEPA.Media | Klaus Pressberger

Dem muss Christopher Fischer von der Onkel Willy’s Hütte etwas widersprechen: „Die Wertschöpfung am Nightrace ist nicht mehr die gleiche, seitdem es an zwei Tagen veranstaltet wird. 50.000 Leute auf einmal in Schladming sind einfach ganz etwas anderes.“ Dennoch sei er mit der Saison „wahnsinnig zufrieden“. Was bei den Gästen besonders gut ankommt? „Die Ripperl, die machen wir schon seit 40 Jahren gleich“, sagt Fischer.

Christopher Fischer wünscht sich das „alte“ Nightrace zurück.

(Bild: Urbantschitsch Mario)

David Wieser und Thomas Steiner setzen auf modernes Flair.

(Bild: Urbantschitsch Mario)

Mathias Keinprecht freut sich über eine Top-Zwischenbilanz.

(Bild: Urbantschitsch Mario)

Rund um das Mega-Event bietet auch die Kessler Alm & Bar ein ausgefallenes Programm. „Wir haben zusätzlich zum Tagesbetrieb gebuchte Veranstaltungen. Außerdem sind wir bekannt für Après-Ski mit modernem Flair, sogar mit Saxophon- und Geigenspielern“, erzählen Thomas Steiner und David Wieser.

Letzter Stopp auf unserem Streifzug über die Pisten: die Märchenwiesenhütte. Matthias Keinprecht serviert hier vor allem Jungfamilien und Skikursgruppen Kaiserschmarrn und Wildgulasch mit Fleisch aus dem eigenen Biobetrieb. „Bei uns sind die Gäste heuer bei den Getränken etwas sparsamer, beim Essen allerdings nicht. Das Wetter mit der vielen Sonne spielt uns in die Karten“, sagt Keinprecht. Nach fünf Stopps ist das gemeinsame Fazit: Grund zum Jammern hat hier kaum jemand.