OÖ-Projekt gescheitert

Bezahlkarte für Flüchtlinge: Zurück an den Start

Oberösterreich
30.01.2025 08:00

Außer Spesen nichts gewesen? Oberösterreich ist mit seinem Alleingang gescheitert. In Wien wurde bestimmt, dass eine andere Asyl-Bezahlkarte kommt.

Die Bilanz kann sich durchaus sehen lassen: Nach Schwierigkeiten bei der Einführung besitzen in Oberösterreich aktuell 1100 Asylwerber eine sogenannte Sachleistungskarte. Das ist mittlerweile jeder dritte Leistungsempfänger. Die Karte stellt sicher, dass kein Bargeld mehr ausbezahlt, sondern ein Guthaben auf eine Visa-Karte gebucht wird.

Karten-System soll Missbrauch vorbeugen
Die Politik entschied sich für dieses System, um Missbrauch (etwa Überweisungen ins Ausland) nicht mehr möglich zu machen. Der in Oberösterreich unter dem früheren ÖVP-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer eingeschlagene Weg bekommt jetzt aber einen ordentlichen Dämpfer. Denn: Wien stülpt unserem Bundesland und auch allen anderen Ländern außer Niederösterreich und Wien ein neues System über.

„Paycenter“ macht den Zuschlag
Nach einer europaweiten Ausschreibung haben sich die Verantwortlichen der Bundesbeschaffung nicht für das bei uns etablierte System („Social Card“) entschieden, sondern für einen Mitbewerber, konkret für den bayerischen Anbieter „Paycenter“.

Soziallandesrat Christian Dörfel (ÖVP): „Wir nehmen das Ergebnis der Ausschreibung zur Kenntnis. Unser Ziel bleibt jedenfalls das gleiche: das Asylsystem vor Missbrauch schützen und eine einfachere Verwaltung in der Abwicklung sicherstellen.“ Ob der Zeitplan, bis Ende 2025 in OÖ Leistungen an Asylwerber nur noch zu überweisen und kein Bargeld mehr auszuzahlen, hält, darf bezweifelt werden.

Zitat Icon

Wir bleiben bei den geplanten Ausbauschritten. Wir prüfen aber auch, wie sich die Umstellung mit einem neuen Anbieter auf unseren Betrieb auswirken könnte.

(Bild: Horst Einöder/Flashpictures)

Integrationslandesrat Christian Dörfel, ÖVP

Alle bereits eingerichteten Überweisungen müssen auf das neue System übertragen werden, zudem gilt es, die Mitarbeiter von Caritas, Rotem Kreuz und Volkshilfe erneut in Schulungen zu schicken. Nicht zu vergessen ist auch: Die Flüchtlinge selbst haben sich im Pilotprojekt nach anfänglicher Skepsis an das neue System gewöhnt, jetzt müssen sie sich erneut umstellen. Landesrat Dörfel: „Wir bleiben bei den geplanten Ausbauschritten. Wir prüfen aber auch, wie sich die Umstellung mit einem neuen Anbieter auf unseren Betrieb auswirken könnte.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt