Nach 482 Tagen

Mit Panik in den Augen: Weitere Geiseln sind frei!

Ausland
30.01.2025 13:25

Im Zuge des Waffenruheabkommens zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas haben islamistische Kämpfer im Gazastreifen sieben weitere Geiseln freigelassen. Die zwei Israelis und fünf Ausländer seien an das Rote Kreuz übergeben worden, erklärte die israelische Armee Donnerstagmittag. In der Früh war bereits die israelische Soldatin Agam Berger nach mehr als 15 Monaten Geiselhaft nach Israel zurückgekehrt.

In einer Fernsehübertragung waren zuvor chaotische Szenen zu sehen – im dichten Gedränge in Khan Younis war nicht klar zu erkennen, was an den weißen Fahrzeugen der Hilfsorganisation geschah. Nach Medienberichten mussten die beiden deutsch-israelischen Geiseln Arbel Yehud und Gadi Moses durch eine riesige, dicht gedrängte und laut schreiende Menschenmenge laufen.

Sie wurden dabei von bewaffneten und vermummten Islamisten begleitet. Israelische Fernsehkommentatoren sprachen von einer „Via Dolorosa“.

Bei den ebenfalls freigelassenen fünf Ausländern soll es sich um Thailänder handeln. Für die fünf thailändischen Geiseln werden keine palästinensischen Häftlinge entlassen. Israelische Medien meldeten, sie kämen im Rahmen einer Vereinbarung zwischen der Hamas und Thailand frei.

Israelische Soldatin bereits mit Familie vereint
Wie die israelische Armee unterdessen mitteilte, ist Agam Berger bereits in Israel. Sie sei von Spezialkräften der Armee und des Geheimdienstes nach Israel gebracht worden und werde zunächst zu einem Treffpunkt im Süden des Landes gebracht, wo sie ihre Eltern treffen werde.

Dann soll sie einer ersten medizinischen Untersuchung unterzogen werden. Berger soll in ein Krankenhaus gebracht werden, wo sich bereits vier weitere Soldatinnen aufhalten, die am Samstag freigelassen wurden. Ihre Familie verfolgte die Zeremonie im Fernsehen und reagierte mit begeistertem Jubel auf den Anblick der jungen Frau.

Die freigelassenen Geiseln sollen zunächst in ein israelisches Militärlager am Rande des Gazastreifens und von dort aus in vier verschiedene Krankenhäuser in Israel gebracht werden. Im Gegenzug sollen 110 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden.

Nach der Verschleppung und der Gefangenschaft mussten die Geiseln noch durch die Tortur, durch zahlreiche Hamas-Kämpfer geschleust zu werden. (Bild: APA/AP/Abdel Kareem Hana)
Nach der Verschleppung und der Gefangenschaft mussten die Geiseln noch durch die Tortur, durch zahlreiche Hamas-Kämpfer geschleust zu werden.
Gute Miene? Die letzten Momente in Gefangenschaft – so werden die Geiseln noch ein letztes Mal inszeniert. (Bild: APA/AP/Mohammed Hajjar)
Gute Miene? Die letzten Momente in Gefangenschaft – so werden die Geiseln noch ein letztes Mal inszeniert.

Palästinensische Häftlinge kommen im Gegenzug frei
Mehr als 30 der 110 Häftlinge sollen zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden sein. Israelischen Medienberichten zufolge ist darunter auch Zakaria Zubeidi, der während der zweiten palästinensischen Intifada Befehlshaber des militärischen Arms der Fatah-Bewegung in Jenin im nördlichen Westjordanland war. Dabei wurden zwischen 2000 und 2005 rund 3500 Palästinenser getötet, mehr als 1000 Israelis kamen bei Anschlägen von Palästinensern ums Leben.

Vor einigen Jahren waren er und weitere Häftlinge durch einen Tunnel aus einem israelischen Hochsicherheitsgefängnis entkommen, wurden aber wieder gefasst.  Medien zufolge soll außerdem Mahmoud Atallah, der eine lebenslange Haftstrafe plus 15 Jahre für die Ermordung einer Palästinenserin verbüßt, die der Kollaboration mit Israel beschuldigt wurde, freikommen.

Geisel-Deal sieht Freilassung von insgesamt 33 Geiseln vor
Das am 19. Jänner in Kraft getretene Abkommen über eine Waffenruhe im Gazastreifen sieht vor, dass in einer ersten Phase innerhalb von sechs Wochen 33 israelische Geiseln im Austausch für 1.904 palästinensische Häftlinge freigelassen werden. Drei Zivilistinnen und vier Soldatinnen kamen im Rahmen der Vereinbarung bereits frei. Weitere Geiseln sollen am Samstag freigelassen werden. Auf der Liste der verbleibenden Geiseln, die ebenfalls freigelassen werden sollen, ist auch der österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger Tal Shoham.

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